Dienstag, 25. März 2008

US-Wahlkampf: Obamas Notwehr-Rede gerät zur Flucht nach vorn

Er sprach in Notwehr. Getroffen von dem Vorwurf, seinem schwarzen Hass und Vergeltung predigenden Pastor über Jahre stillschweigend Recht gegeben zu haben. Angeschlagen von dem Verdacht, für seine Kandidatur doppelzüngig die Aussöhnung zwischen den Rassen zu beschwören und in seiner Chicagoer Kirche das Ressentiment buchstäblich anzubeten.Barack Obama hätte sich um seinen Kopf, seine Glaubwürdigkeit, um alle Wahlchancen reden können, wäre er dem Politikergebot gefolgt, das in der Krise Leugnen, Ausweichen und Verdrehen verordnet. Stattdessen flüchtete er nach vorn und siegte, indem er so offen und hoch gestimmt im Ton über die Rassenbeziehungen und Religion in Amerika sprach, wie es zuletzt nur John F. Kennedy und Martin Luther King vermochten.Das patriotisch aufgerüstete Tableau auf der Bühne in Philadelphia – leuchtend blauer Hintergrund, je vier mannshohe Sternenbanner zu beiden Seiten des Podiums; gegenüber der Halle, in der vor 221 Jahren die Verfassung verabschiedet wurde – hätte Barack Obama nicht geholfen, wenn er nicht zu einer Botschaft gefunden hätte, die "hoffnungsvoll, patriotisch, zutiefst amerikanisch" (New York Times) war. Das Blatt verglich die Rede unter dem Titel "Profile in Courage" (der auf das Buch John F. Kennedys anspielt) mit den Inaugurations-Ansprachen Abraham Lincolns und Franklin D. Roosevelts.Höher kann man nicht zielen. Der Harvard-Soziologe Orlando Patterson glaubt, die Rede werde „als eine der großartigen, überwältigenden und bewegenden Ansprachen in die politische Tradition Amerikas“ eingehen. Paul Finkelman, ein Verfassungsjurist in Albany, meint, Obama sei "der erste Politiker seit dem Bürgerkrieg, der erkannt und ausgesprochen hat, wie tief Sklaverei und die Rassenfrage in unserer Verfassung verankert sind."
Vielleicht konnte nur Barack Obama, der Sohn eines Kenianers und einer weißen Amerikanerin aus Kansas, das Kunststück wagen, Zorn, Frustration, Angst von Schwarz und Weiß zu begreifen. Und in Worte zu fassen. 37 Minuten gab er sich Zeit. Und einen guten Teil musste Obama darauf verwenden, seinen ehemaligen Pastor Jeremiah Wright zu verleugnen und zugleich zu verteidigen.Mehr als ein Dutzend mal nannte er den Namen des Mannes, der für ihn "in seiner Unperfektheit" wie ein Familienmitglied ist und ihn zum christlichen Glauben geführt hat. Gewiss, er habe ihn in der Kirche manchmal kontroverse, die USA und ihre Außenpolitik kritisierende Dinge sagen hören. Und ja, oft genug sei er nicht einverstanden mit Wrights Anklagen gewesen. So wie wohl jeder schon erlebt hat, wie der Pastor, Priester, Rabbiner etwas sagt, das man ablehne.Doch verstehe er die Erniedrigung und den Zorn, der aus Wright und Männern seiner Generation spreche: "Der profunde Fehler in seinen Predigten war nicht, dass er vom Rassismus in unserer Gesellschaft sprach. Sondern dass er so tat, als sei unsere Gesellschaft statisch, als habe es keinen Fortschritt gegeben.“ Er könne die Brandreden des Pastors ablehnen, aber nicht den ganzen Mann. "Ich kann ihn so wenig verleugnen, wie ich die schwarze Gemeinschaft verleugnen kann."
Sich nicht von dem Pastor loszusagen, der Amerika korrupt nannte und mörderisch, der den Massenmord an "9/11" aufwog mit Hiroshima, sich von all diesem hanebüchenen, mit gerechter christlicher Empörung getränkten Unsinn zu distanzieren, ohne den Mann zu verraten, der ihn verbreitet, war das größte Risiko der Rede.
Es scheint, Barack Obama erkannte spätestens am Wochenende – fast zu spät, wie selbst viele seiner Anhänger fanden –, dass die Videoauszüge aus Wrights Predigten ("God bless America? No, no, no: God damn America!") auf YouTube und in den Kabel-TV-Sendern ihr Gift weiter verbreiten werden. Defensive brachte ihn nicht weiter.Wahlstrategen der Republikaner ließen keinen Zweifel daran, mit welchem Vergnügen sie Obamas "Wright-gate" erst auszuschlachten gedenken, sollte er die Nominierung erringen. Obama musste handeln. Wäre er der handelsübliche Politiker, er hätte nicht die Kühnheit besessen, sich mit Nuancierungen und Grautönungen zu verteidigen. Denn nichts Geringeres wagte er: als beiden Seiten, Schwarzen wie Weißen, die Berechtigung von Zorn und Angst des jeweils Anderen zu erklären. Obama nannte die Sklaverei, wie viele vor ihm, den amerikanischen Sündenfall und er sprach von der fortgesetzten Erniedrigung und Diskriminierung.
Aber er verlangte keine Reparation, er versetzte sich auch in weiße Arbeiter, die erfahren, dass ihnen Schwarze aus Quotengründen vorgezogen werden, so wie manchmal ihren Kindern am College. Es gelang Obama, den Rassismus beider Seiten in historische Zusammenhänge zu bringen, ohne ihn zu rechtfertigen oder sich moralisch zu entrüsten. Der Verfassungsrechtler Barack Obama unterrichtete die Nation über ihre Sünde, er war weder hochfahrend in seiner Gelehrsamkeit noch machte er glauben, er sei immer gefeit gegen die billigen Verführungen des Schwarz-Weiß-Schemas.
Es mag sein, dass Barack Obama teuer dafür bezahlen wird, seine Ehre über politische Opportunität gestellt zu haben, als er sich weigerte, seinen Pastor zu verleugnen. Höhnische Verächter, die ihm Einfalt und hohles Pathos nachsagen, werden ihre eigene Beschränktheit, die das Besondere an Obama verleugnet, so oder so nie eingestehen. Andere, die an ihm zweifelten, dürfte er mit seinem Anstand gegenüber Wright zurückgewonnen haben.
Man wird sagen, Barack Obama habe keine andere Wahl gehabt als die Vorwärtsverteidigung. Auch daran ist etwas. Doch befähigt das noch nicht dazu, das heikelste, schmerzlichste Dilemma Amerikas mit einem aufklärerischem Mut anzugehen, der Kings "I have a dream"-Rede ebenbürtig ist. Obama erzählte, wie seine weiße Großmutter, die ihn über alles liebe, manchmal rassistische Stereotypen gebraucht habe, "die mich schaudern ließen". Aber er könne sie so wenig verleugnen wie Jeremiah Wright: "Sie sind ein Teil von mir. Sie sind ein Teil von Amerika."

Quelle: www.msn.de

US-Vorwahlkampf: Obama-Helfer vergleicht Clinton mit McCarthy

Neue Runde in der harten Auseinandersetzung zwischen den beiden Aspiranten auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Auf die Rassismus- folgt eine Patriotismus-Debatte. Und ein Vergleich mit der Symbolfigur der Kommunistenjagd in den 50er-Jahren.

Nach der Rassismus-Debatte streiten die beiden demokratischen Präsidentschaftsbewerber Barack Obama und Hillary Clinton jetzt über das rechte Maß an Patriotismus. Den Anlass dazu gab eine Äußerung von Expräsident Bill Clinton, der am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt für seine Frau die Vaterlandsliebe Obamas in Frage stellte.

„Es wäre eine großartige Sache, wenn wir ein Wahljahr mit zwei Persönlichkeiten hätten, die dieses Land lieben würden und dem Interesse dieses Landes verpflichtet wären“, sagte Clinton in Charlotte, North Carolina. „Und die Leute könnten sich wirklich fragen, wer bei diesen Themen die richtige Haltung vertritt.“
Der dem Wahlkampfbüro Obamas angehörende ehemalige Luftwaffengeneral Merrill „Tony“ McPeak sagte daraufhin, er halte diese Äußerung für entsetzlich. Das sei nur mit Reden von Joseph McCarthy zu vergleichen, der Symbolfigur der Kommunistenjagd in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Er habe das noch miterlebt und habe wirklich genug davon, sagte McPeak.
Clintons Wahlkampfsprecher Phil Singer wies den Vergleich als absurd zurück. McPeak habe die Äußerungen vermutlich absichtlich missverstanden, um von der umstrittenen Erklärung von Obamas ehemaligem Pfarrer Jeremiah Wright abzulenken. Dieser hatte in einer Predigt gesagt, die USA hätten sich die Anschläge vom 11. September 2001 selbst zuzuschreiben, und Gott solle das Land wegen seines Rassismus strafen.
Quelle: www.msn.de

Hillary Clinton redet sich um Kopf und Kragen

Clinton hatte die Ereignisse während einer Bosnien-Reise mit ihrem Mann, dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, sehr dramatisch geschildert. "Ich erinnere mich, unter dem Feuer von Heckenschützen gelandet zu sein“, sagte Clinton. „Da sollte eine Art Begrüßungszeremonie am Flughafen stattfinden, aber wir sind nur mit eingezogenen Köpfen zu den Autos gerannt, um zum Stützpunkt zu fahren.“ US-Fernsehsender strahlten daraufhin Bilder der Ankunft in Tuzla aus, auf denen zu sehen war, wie Clintons Delegation freundlich auf dem Rollfeld empfangen wurde und ein achtjähriges Mädchen ein Gedicht vortrug.Laut der Berichterstattung der Nachrichtenagentur AP über den damaligen Besuch der Clintons in Bosnien war das Präsidentenpaar allerdings keiner unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt. Ein Mitreisender sagte der „Washington Post“, er könne sich nicht an einen Beschuss erinnern.

Ein Sprecher der Clinton-Kampagne räumte später ein, dass die Kandidatin sich irreführend geäußert habe. Die damalige First Lady habe sich in Tuzla nicht in Gefahr befunden. Allerdings sei Clinton in einem „potenziellen Kampfgebiet“ gewesen, erklärte Sprecher Howard Wolfson.Es sei bezeichnend, dass das Obama-Lager alle Energie nur darauf verwende, Negatives über Clinton zu verbreiten, sagte Wolfson weiter. Obamas Sprecher Tommy Vietor hatte eine schriftliche Stellungnahme zu dem Fall verbreitet. Die aufgebauschten Bemerkungen zu Bosnien reihten sich ein in eine ganze Liste von Äußerungen, in denen Clinton ihre bisherige Rolle in der Innen- und Außenpolitik übertrieben habe.
Die Debatte verdeutlichte, dass die Wahlkampftöne bei den Demokraten ständig härter werden. So lehnte ein Clinton-Berater es am Montag ab, sich dafür zu entschuldigen, dass er Gouverneur Bill Richardson mit Judas verglichen hat, nachdem dieser seine Unterstützung für Obama bekundet hatte.Clintons Berater James Carville hatte den Vergleich in einem Interview der „New York Times“ gezogen. Er verwies darauf, dass Richardson einst als Energieminister dem Kabinett von Expräsident Bill Clinton angehört habe und sprach von einer besonderen Ironie, dass der Gouverneur von New Mexico seine Unterstützung für Obama in der Karwoche bekannt gegeben habe. Zur gleichen Zeit habe einst Judas Jesus für 30 Silberlinge verraten.
Es war nicht der einzige zweifelhafte Vergleich in den jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Obama und Clinton: In der vergangenen Woche hatte ein Berater Obamas, der ehemalige Luftwaffengeneral Merrill McPeak, Bill Clinton mit Joseph McCarthy verglichen, der Symbolfigur der Kommunistenjagd in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Anlass waren Äußerungen des Ex-Präsidenten, in denen dieser indirekt den Patriotismus Obamas in Zweifel zog.

Quelle: www.msn.de

Donnerstag, 20. März 2008

Tibet-Krise: Dalai Lama will Chinas Staatspräsident Hu treffen

Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, hat sich im Tibet-Konflikt zu einem Treffen mit Chinas Staatspräsident Hu Jintao bereit erklärt. Allerdings benötige er dafür "konkrete Hinweise" für die Gesprächsbereitschaft Pekings, sagte der Dalai im nordindischen Dharamsala. Er sei schon immer bereit zu einem Treffen mit der chinesischen Führung gewesen, "vor allem mit Hu Jintao", sagte der 72-jährige Friedensnobelpreisträger vor Journalisten. Nach dem Ende der Krise um Tibet – "in ein paar Wochen, ein paar Monaten" – sei er gern dazu bereit.
Der Dalai Lama fügte hinzu, er mache sich Sorgen, dass es nach dem Vorgehen der chinesischen Sicherheitskräfte gegen protestierende Tibeter "eine große Zahl von Opfern" gegeben habe. "Wir kennen die genauen Zahlen nicht – manche sprechen von sechs, andere von hundert." Viele Orte seien von der Außenwelt abgeschnitten.
China rüstet sich zum Großangriff auf Tibet
Die chinesische Regierung reagierte auf die Protestbewegung in Tibet und zwei Nachbarprovinzen mit verstärkter Truppenpräsenz. Eine Tibeterin im Nordwesten von Sichuan sagte telefonisch: „Es sind viele, viele Soldaten da. Ich habe Angst, das Haus zu verlassen.“ Sie habe von zahlreichen Verhaftungen gehört, sagte die Bewohnerin des Bezirks Aba.
Offenbar kommt es in den tibetisch besiedelten Regionen der Nachbarprovinzen Sichuan und Gansu weiterhin zu vereinzelten Protestaktionen. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete erstmals von Unruhen in diesen Provinzen. In Aba, das auf Tibetisch Ngawa heißt, seien am Sonntag Geschäfte und Regierungsgebäude angegriffen worden, meldete Xinhua. Ähnliche Vorfälle habe es in fünf Regionen der Provinz Gansu gegeben.
Letzte ausländische Journalisten müssen Tibet verlassen
China spricht von "Kampf auf Leben und Tod"
Peking bezeichnet Dalai Lama als Lügner
Tibet: Protest der Mönche – China umstellt Klöster
Tibetische Exilregierung warnt vor "Massaker"
Die chinesischen Behörden haben Tibet und die angrenzenden Provinzen weiter für alle Ausländer abgeriegelt. Damit wird eine Region isoliert, die vier Mal so groß wie Frankreich ist.Das Außenministerium in Peking äußerte sich „ernsthaft besorgt“ über eine Ankündigung des britischen Premierministers Gordon Brown, im Mai mit dem Dalai Lama zusammenzutreffen. Der Sprecher des Außenministeriums, Qin Gang, forderte nach einer Meldung von Xinhua, dass kein Staat dem Dalai Lama ein politische Forum bieten dürfe. Dieser sei ein „politischer Flüchtling, der an Aktivitäten beteiligt ist, China unter dem Deckmantel der Religion zu spalten“.
China macht Angaben über Proteste außerhalb Tibets
China machte erstmals Angaben über die Proteste außerhalb Tibets gemacht. Es habe seit Samstag in verschiedenen Bezirken der Provinzen Sichuan und Gansu Unruhen gegeben, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Mit Steinen und Benzinbomben bewaffnete Aufständische hätten Regierungsgebäude, Polizeiwachen, Krankenhäuser, Schulen, Geschäfte und Märkte gestürmt. Behördenvertreter und Polizisten seien verletzt worden, es sei massiver Sachschaden entstanden. Die chinesischen Behörden hätten „mit massiver Zurückhaltung“ auf die Proteste außerhalb Tibets reagiert, hieß es in dem Bericht weiter. Am Mittwochabend sei die Lage weitgehend ruhig gewesen.
Von tibetischen Opfern war in dem offiziellen Bericht nicht die Rede. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden mindestens acht Menschen getötet, als Sicherheitskräfte am Sonntag auf eine antichinesische Demonstration in Sichuan schossen. Am Dienstag wurden Fotos veröffentlicht, auf denen nach Angaben von Aktivisten die Leichen von tibetischen Demonstranten zu sehen waren.Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hatte am Dienstag erstmals von Protesten außerhalb Tibets gesprochen, aber keine genauen Angaben gemacht. In dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht wurde der Sprecher der Regierung von Gansu, Zhang Yusheng, mit den Worten zitiert, die Unruhen seien koordiniert gewesen und stünden im Zusammengang mit dem Aufstand in Lhasa. Der Sprecher machte Anhänger des Dalai Lama verantwortlich.
Korrespondent Blume: Chance auf Aufklärung in Tibet geht verloren
Mit der Ausweisung der letzten ausländischen Journalisten aus Tibet ging die Chance verloren, den Ursachen der schweren Ausschreitungen in Lhasa auf den Grund zu gehen. „Letztlich weiß man doch noch gar nicht, was passiert ist“, sagte der deutsche Korrespondent Georg Blume vor seiner Abschiebung aus Lhasa in einem Telefongespräch mit der Deutschen Presse Agentur dpa in Peking. „Es muss hier vor Ort mit den Augenzeugen geredet werden, um die Wahrheit herauszufinden. Denn jede Information, die aus Peking oder Dharamsala kommt, ist doch letztendlich verdächtig.“ Blume ist China-Korrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“ und der Berliner „taz“.
Gerade sei es in Lhasa möglich gewesen, auch ausführlicher mit Augenzeugen und Teilnehmern an den Demonstrationen zu sprechen. Auch Aussagen von chinakritischen Tibetern, die das Vorgehen der Polizei gegen den plötzlichen Gewaltausbruch auch durchaus in einem positiven Licht dargestellt hätten, habe er gehört. „Solche Berichte kommen jetzt eben auch nicht mehr an die Öffentlichkeit“, sagte Blume. Ein Tibeter, der sich als Unterstützer des Dalai Lama und scharfer Chinakritiker erwiesen habe, habe ihm gegenüber eingeräumt: „Ehrlich gesagt, mit der Gewalt sind wir zu weit gegangen.“ Dieser Augenzeuge habe ferner berichtet, dass die Polizei nicht geschossen habe.„Aber wenn die Behörden dich dann ausweisen, bist du dir wieder nicht sicher, ob sie nicht doch etwas zu verbergen haben“, sagte Blume, der auch gesehen hat, wie bewaffnete paramilitärische Polizisten von Haus zu Haus gingen, um verdächtige Tibeter festzunehmen. Auch die tieferen Ursachen der Gewalt wie wirtschaftliche und soziale Diskriminierung könnten nicht weiter ergründet werden, wenn China ausländische Journalisten aus Tibet ausweise. „Es geht viel verloren. Es wäre eine Chance aufzuklären“, sagte Blume, dem es mit der Journalistin Kristin Kupfer, die in Peking für das österreichische Magazin „Profil“ akkreditiert ist, gelungen war, am Tag nach Ausbruch der schweren Unruhen am Freitag ohne die sonst für Tibet erforderliche Genehmigung nach Lhasa zu reisen. „Es ist hoch interessant, was hier an Leid zu erfahren ist.“Seit ihrer Ankunft in Lhasa habe die Ausländerpolizei sie aufgefordert, das Hochland wieder zu verlassen. „Seit Samstag sind sie jeden Tag ins Hotel gekommen“, sagte Blume. Die entsandten Beamten seien immer hochrangiger geworden. Schließlich sei ihre Weigerung auch als Verstoß gegen die Vorschriften für Journalisten in China gewertet worden, weil sie keine Genehmigung für Tibet gehabt hätten. „Man sagte uns, dass wir schon lange bevorzugt behandelt worden seien, dass wir aber Probleme bekommen, wenn wir jetzt nicht gehen“, sagte Blume, der von einem „einschüchternden“ Ton sprach. „Es wurde mit dem Entzug der Aufenthaltserlaubnis generell gedroht.“ Auch das Hotel habe ihnen am Donnerstag mitgeteilt, die Polizei habe verboten, sie weiter als Gäste zu beherbergen.
Quelle: www.msn.de

Freitag, 29. Februar 2008

Obama will Deutsche an die Front schicken

Jetzt zeigt Barack Obama sein wahres Gesicht: Der führende demokratische US-Präsidentschaftsbewerber fordert von den Europäern deutlich mehr Einsatz in Afghanistan. "Ich habe sehr klar gesagt, dass wir von ihnen mehr Unterstützung brauchen", sagte Obama.
"Wir müssen vielleicht einige der Beschränkungen aufheben, die sie ihren Truppen dort auferlegt haben." Die Situation sei untragbar, wo "von den USA und Großbritannien verlangt wird, die Drecksarbeit zu machen, und niemand sonst sich tatsächlich Feuergefechte mit den Taliban liefern will". Namen von einzelnen Staaten nannte er nicht.
Die Hauptlast der Kämpfe in Afghanistan wird von den angelsächsischen Staaten sowie den Niederlanden getragen. Deutschland, Italien und Spanien beschränken ihre Truppeneinsätze auf die vergleichsweise ruhigen Teile des Landes. Die Bundesregierung hat wiederholt einen Einsatz der Bundeswehr im umkämpften Süden des Landes abgelehnt.
Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur erreichten die Demokraten Hillary Clinton und Barack Obama bei der Finanzierung ihrer Wahlkampagnen neue Rekorde. Im Februar habe die frühere First Lady 35 Millionen Dollar an Spendengeldern gesammelt, gab der Leiter ihres Wahlkampfteams, Terry McAuliffe, bekannt.
Damit übertraf sie den bisherigen Höchststand von 32 Millionen Dollar, die ihr Kontrahent Obama im Januar für seine Kampagne verbucht hatte. Einer seiner Sprecher teilte jedoch mit, dass der Senator aus Illinois im Februar „weitgehend mehr“ Spenden eingenommen habe als Clinton. Eine genaue Summe nannte er allerdings nicht.

Quelle : www.msn.de

Dienstag, 26. Februar 2008

TV-Debatte in Texas: Clintons Angriffe auf Obama ohne Wirkung

Hillary Clinton sagt im Eingangswort, sie sei vor 36 Jahren erstmals in Austin gewesen, habe Wähler registriert, und „Menschen kennengelernt, die mich ein Leben lang begleitet haben“. Barack Obama blickt auf, zieht die Brauen hoch und schaut krumm. Sein Gesicht kann einen unangenehm befremdeten Ausdruck annehmen, von der Art ehrgeiziger Hochbegabter, die leiden, wenn jemand den Unterrichtsstoff nicht versteht. Dies ist ein solcher Moment, und man fragt sich, was daran ehrenrührig sein könnte, dass Clinton alte Bekannte in Texas hat. Obama wirkt in der Sekunde eng und überambitioniert. Zu seinem Glück blendet die Kamera ihn in der nächsten Sekunde aus.
Minuten später wird er über Hillary Clinton sagen: „Wir waren Freunde vor dem Wahlkampf, und wir werden es nach ihm sein.“ Clinton dreht sich zu ihm, schaut ihn regungslos an, öffnet sachte den Mund und verharrt so, in kaum wahrnehmbarem Protest. Man glaubt solche Geste zu kennen. Wenn ein Mann seiner Frau jähzornig über den Mund fährt, heftiger Streit ausbricht, beide danach einer Einladung folgen und dort der Mann von Ahnungslosen aus anderem Anlass gelobt wird – dann sieht man solche Mundbewegung. Das Gefühl doppelter Zurücksetzung, die Unfairness des scheinbar schönen Augenblicks, die Verletztheit, schweigen zu müssen, weil ein „Ja, aber...“ folgen zu lassen die Frau auch noch schlecht dastehen lassen würde, gleich wie berechtigt der Einwurf wäre.
Es ist die erste und letzte Debatte der Demokraten in Texas vor der entscheidenden Urwahl am 4.März. Es ist eine unglaublich wichtige Debatte. Clinton zahlt Obama deshalb das taktische Lob, das er auf ihre Kosten austeilte, zurück. Am Ende der Debatte werden beide nach ihrer bisher schwersten Krise gefragt. Obama verweist auf sein Leben und insinuiert: Als Schwarzer zum Spitzenrenner um das Weiße Haus aufzusteigen war eine einzige Krisenbewältigung. Clinton holt Luft: „Ich glaube, hier weiß wohl jeder, dass ich so einige Krisen und Schläge in meinem Leben hinter mir habe und...“Und wird im aufbrandenden Beifall ihres Lächelns nicht mehr Herr. Obama, der Politmozart; ich, die Geprüfte. „Ich bin so dankbar für die Gedanken und Gebete unzähliger Amerikaner.“ Sie strahlt, und schließt die Augen, und strahlt und strahlt, als habe sie nicht auf Bill Clintons Affäre mit der Hospitantin angespielt, sondern darauf, dass sie den ganzen Nahen Osten befriedet habe. Aber ihre stoische Haltung in der Lewinsky-Affäre ist der Grund für viele Frauen, sie zu wählen. Sie hat durch Schweigen mehr gewonnen als durch Reden. Die Strafe für ihren Mann folgt, und er muss dabei mithelfen. Kürzlich befragt, welche Rolle Bill in ihrem Weißen Haus spielen werde, sagte sie: „Oh, daran gibt es keinen Zweifel. Ich bin Präsidentin. Ich entscheide.“ Sie sagte das mit einem Auflachen, das zwischen flotter Natürlichkeit, Zufriedenheit mit dem Leben und einem Anflug süßer Genugtuung changierte.
Jetzt auf dem Podium in Austin/Texas bremst Clinton ihr Lächeln und relativiert das Gesagte. Sie treffe Menschen, gegen deren Schicksal die Schläge, die sie selber habe einstecken müssen, belanglos seien. Neulich der Soldat, dem im Irak das halbe Gesicht weggerissen wurde...
Clinton gibt das Lob zurück
Dann zahlt sie Barack Obama dessen taktisches Lob zurück, das ihn zu Debattenbeginn so unfair gut aussehen ließ. „Und wissen Sie“, sagt Clinton aus heiterem Himmel, „gleichgültig was auch geschieht, ich fühle mich geehrt – wirklich tief geehrt! –, hier neben Senator Obama sitzen zu dürfen,“ ihm bleibt nichts anderes übrig, als ihr die Hand zu reichen, mit nicht ganz glücklichem Mund – „absolut geehrt!“, fährt sie gnädig fort und sieht aus wie die Filmdiva, der eine Rivalin endlich den Oscar konzediert. „Was auch immer passiert, wir werden uns gut stehen.“ Obama blickt unbehaglich ins Ungefähr. „Wir haben jede Unterstützung unserer Familie und unserer Freunde, und ich hoffe nur, dass wir dasselbe auch vom amerikanischen Volk sagen können. Darum geht es bei dieser Wahl.“ Es wird nicht ganz klar, was sie damit meint. Aber mit diesen Sätzen ist die Debatte zu Ende.
Und was lernten die Texaner, die am 4.März über Hillary Clintons Schicksal entscheiden? „Gewinnt Hillary Texas und Ohio, wird sie nominiert“, sagte Bill Clinton gestern in Texas. „Wenn ihr nicht liefert, dann glaube ich nicht, dass sie es werden kann.“ Der Ehemann schaltet für seine Ehefrau die Ampel auf Gelb. Auch ein seltsamer Vorgang.
Die Texaner lernten, dass sich Clinton und Obama bei der Reform der Krankenkassen darum streiten, ob sämtliche Amerikaner versichert werden sollen, oder ob Missbrauch durch Zugangsschranken verhindert werden muss. Sie lernten, dass Obama den wesentlichen Unterschied zu Clinton darin sieht, wie man Wandel in Washington durchsetze – durch eine Wählerkoalition „gegen die Sonderinteressen“, gegen die großen Lobbygruppen. Solche Wählerkoalition komme nur zustande, wenn man die Amerikaner nicht nur für begrenzte Zwecke mobilisiere, sondern sie „inspiriere“, über Hautfarbe und Parteigrenzen und Regional-Egoismen hinweg. „Hillary hat 1993 bei der Reform der Krankenkasse sogar Demokraten von den Beratungen ferngehalten, solche, deren Ideen ihr nicht passten.“ Das sei dieses alte Denken.
Texaner lernten, dass es zwischen Clinton und Obama Animositäten gibt
Die Texaner lernten also, dass es zwischen Clinton und Obama doch ziemliche Animositäten gibt. Der CNN-Moderator fragte, wie es komme, dass beide in ihren Reden neuerdings so aufeinander herumhackten. Zum Beispiel sage Hillary, Obama kupfere Passagen seiner Reden vom schwarzen Gouverneur von Massachusetts ab? Den Plagiats-Vorwurf hatte Clinton am vergangenen Montag breit in die Medien gestreut – im Versuch, Obamas größte Stärke in Zweifel zu ziehen, seine Redebegabung. Nun setzt sie nach: „Es sollten schon die eigenen Worte sein, ja. Fremde Worte zu benutzen ist kein Aufruf zum Wandel, sondern Fotokopieren. Wir müssen das Land für sehr spezifische Ziele einen. Da reicht es nicht, allgemein zu sagen, seid nett zueinander.“
Fotokopieren! Obama bekommt einen harten Unterlippenmuskel und meldet sich mit metallenem Blick. „Der Gouverneur ist Ko-Chef meines Wahlkampfstabes. Er regte an, dass ich seine Passagen benutze. Mir Sätze vorzuhalten, die mein Ko-Stabschef mir mit dem Wunsch gab, dass ich sie verwende – liebe Güte. Sind wir jetzt in der Albernheitsphase der Politik?! Die Menschen wollen wissen, wie sie neue Jobs bekommen, wie Colleges bezahlbar werden!“ Diesmal sieht Clinton unbehaglich aus. „In meinen Reden – und ich muss zugeben: Einige sind wirklich gut!“ – Applaus, Clinton lächelt noch unbehaglicher – „spreche ich nicht nur über Hoffnung und Inspiration, sondern auch über einen Steuerfreibetrag für College-Familien, 4000 Dollar, jedes Jahr, für jeden Studenten, gegen deren Teilnahme an einem nationalen Freiwilligenjahr...“ Und so weiter. Der Punkt ging an Obama.
Die Texaner lernten, dass beide Bewerber ihr Votum für einen Grenzzaun zu Mexiko bereuen. Sie lernten, dass beide Spanisch nicht zur zweiten Amtssprache machen wollen. Sie lernten, dass beide die Beziehungen zu Kuba gern normalisieren würden, sofern Raul Castro nachprüfbar die Freiheit für Kubaner ausweite. Sie lernten, dass Obama gern „Milliarden Dollar, die in den Irakkrieg fließen, hier bei uns in Brücken und Krankenhäuser investieren würde“. Sie lernten auch von Obama: „Beim Irak habe ich das richtige Gespür gehabt, das ein Oberkommandierender braucht, Clinton hat geirrt. Neulich sprach ich einen Hauptmann, dessen Einheit mit nur 24 statt 39 Mann nach Afghanistan ging, 15 wurden im Irak gebraucht. Er bekam auch nicht genügend Waffen. Die mussten für sich Talibanwaffen erbeuten! Ich habe Irak nicht um der Ablehnung willen abgelehnt, sondern weil es von Afghanistan ablenkt, und ich hatte recht.“
Wie sich die Texaner aber nun entscheiden sollen, ist nach der Debatte so wenig zu beantworten wie vor ihr. Beide Bewerber haben ihre Stärken. Beide vertreten wichtige Gruppen der Demokratischen Partei. Ein konservativer Journalist warf kürzlich nachdenklich die Frage auf, was es für die Demokraten bedeute, dass ihre beiden prägenden ideellen Flügel, die Frauen- und die Bürgerrechtler, 2008 unerwartet gegeneinander antreten müssen. Damit hätten sie nie gerechnet. Er fand keine Antwort darauf.
Die Texaner wohl auch noch nicht. Die Umfragen sehen dort Hillary Clinton im Schnitt bei 48 Prozent, Obama bei 46.
Auslandsamerikaner stimmen für Obama
Barack Obama konnte außerdem einen weiteren Erfolg verbuchen. Er gewann bei einer Vorwahl der Auslands-Amerikaner. Der schwarze Senator erhielt bei einer Abstimmung in 30 Ländern 65,6 Prozent der Stimmen, seine Rivalin Hillary Clinton lediglich 32,Prozent, teilte die demokratische Partei mit. Abgestimmt werden konnte per Fax und per Post. Er wurde nicht gesagt, wie viele Wähler teilnahmen.
Allerdings ging es lediglich um vier Delegierte, alles in allem brauchen Obama oder Clinton beim Parteitag der Demokraten im Spätsommer 2025 Delegierte, um als Präsidentschaftskandidat nominiert werden. Obama hat bei bisherigen Vorwahlen bereits über 1300 Delegierte für sich gewinnen können.
Quelle: www.msn.de

Gerüchte über Affäre: McCain sieht sich als Opfer einer Rufmord-Kampagne


Washington - Nach Zeitungsberichten über eine angebliche Affäre mit einer Lobbyistin sieht sich US-Präsidentschaftsbewerber John McCain als Opfer einer Rufmord-Kampagne. "Ich bin sehr enttäuscht über den Artikel der 'New York Times', er ist nicht wahr", sagte der Republikaner am Donnerstag in im US-Bundesstaat Ohio. Er warf der Zeitung eine "Schmutzkampagne" vor. Das Blatt hatte berichtet, dass der Senator während seiner ersten Präsidentschaftskampagne vor acht Jahren eine enge Beziehung zu einer Washingtoner Lobbyistin unterhalten habe. Mitarbeiter hätten aus Sorge um McCains Ansehen damals versucht, die Frau von ihm fernzuhalten. McCain hält Putin für deutschen Präsidenten
Harte Attacken auf Putin
Bei der eilig anberaumten Pressekonferenz, an der auch seine Frau Cindy teilnahm, charakterisierte der 71-jährige McCain sein Verhältnis zu der Lobbyistin Vicki Isemann als rein freundschaftlich. "Ich habe sehr viele Freunde in Washington", sagte er. Das letzte Mal sei er ihr "vor einigen Monaten" begegnet. Iseman habe keinerlei Einfluss auf seine gesetzgeberische Arbeit gehabt, versicherte der Senator. "Ich habe nichts getan, was das Vertrauen der Öffentlichkeit verraten hätte". Dem Bericht zufolge hatte die heute 40-Jährige vor Jahren häufig mit McCain als Vorsitzendem des Handelsausschusses im US-Senat zu tun. Ende 1999 und Anfang 2000 sei sie häufig in seinen Büroräumen gewesen. McCains früherer Wahlkampfberater John Weaver bestätigte gegenüber der "Washington Post", dass er die Lobbyistin bei einem persönlichen Treffen Ende 1999 aufgefordert habe, Distanz zu dem Senator zu halten. Die Befürchtung sei gewesen, dass ein enges Verhältnis zu einer Lobbyistin McCains Ruf als unabhängiger Kämpfer gegen Lobbyinteressen beschädigen könnte. Die "New York Times" zitierte zwei frühere Mitarbeiter McCains: "Beide sagten, Herr McCain habe eingestanden, sich unangemessen verhalten zu haben." Auf der Pressekonferenz am Donnerstag ergriff auch McCains Frau Cindy das Wort. Sie habe Vertrauen in ihren Ehemann, der "ein Mann von großem Charakter" sei. Der Bericht der Zeitung habe sie "sehr enttäuscht", sagte sie. McCain kritisierte, dass die "New York Times" ihre Angaben auf anonyme Quellen stütze. Die Zeitung habe seit Monaten immer wieder Fragen in der Angelegenheit an ihn gerichtet; er habe versucht, den Verdacht zu entkräften. Seinen Wahlkampf wolle er wie geplant fortsetzen: "Ich bin zuversichtlich, dass es weiter vorwärts geht und dass ich die Nominierung als Spitzenkandidat erhalte." McCains Sprecherin Jill Hazelbaker hatte mit großer Empörung reagiert, nachdem die "New York Times" die Geschichte in der Nacht zum Donnerstag auf ihrer Internetseite veröffentlichte: "Es ist eine Schande, dass die 'New York Times' so tief gesunken ist, sich auf eine Schmutzkampagne einzulassen", erklärte sie. Hinter McCain lägen 24 Jahre, in denen er den USA "ehrenhaft und integer" gedient habe. Senator McCain pflegt im Wahlkampf das Image eines unbestechlichen Mannes mit moralischen Prinzipien.

Quelle: www.msn.de

Wahlkampf: Clinton greift Obama an – "Schande über dich!"

Hillary Clinton, nach elf Vorwahlniederlagen in die Enge getrieben, geht jetzt aufs Ganze. Die Bewerberin um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten wandte sich in einer Rede direkt an ihren Konkurrenten Barak Obama und beschimpfte ihn mit den Worten: "Schande über dich!" Außerdem verglich sie Obama mit George W. Bush.
Im Duell um die Präsidentschaftskandidatur der demokratischen Partei hat Hillary Clinton ihre Angriffe auf den führenden Barack Obama verschärft. Sie beschwerte sich am Samstag massiv über Briefe, die Obamas Wahlkampfteam an Wähler in Ohio verschickt habe und die ihre Ansichten zu Gesundheitsreform und Wirtschaftspolitik falsch und irreführend darstellten.
Vor allem seien sie aber ein Bruch von Obamas Versprechen, einen neuen Stil in die Politik einzuführen, sagte die New Yorker Senatorin in Cincinnati. „Schande über dich, Barack Obama. Es wird Zeit, einen Wahlkampf in Übereinstimmung mit ihren öffentlichen Botschaften zu führen – das erwarte ich von Ihnen.“Am Dienstag stehen sich beide Kandidaten in Cleveland in einer Fernsehdebatte gegenüber. Clinton muss nach elf Vorwahlniederlagen seit dem „Superdienstag“ Anfang des Monats am 4. März in Ohio und Texas gegen Obama punkten, um ihre Chance auf eine Nominierung als Präsidentschaftskandidatin zu wahren. „Treffen Sie mich in Ohio und lassen Sie uns da über ihre Wahlkampftaktik reden“, sagte Clinton.
Streit um Krankenversicherung für alle
Obama wollte sich zu den Angriffen seiner Konkurrentin nicht äußern. Sein Sprecher Bill Burton bezeichnete die von Clinton kritisierten Wahlkampfbriefe aber als „vollkommen akkurat“.
Die frühere First Lady verglich Obama auch mit Präsident George W. Bush. „Die Leute reden viel über einen Wechsel. Wir haben in den vergangenen sieben Jahren einen der schlimmsten Wechsel mitgemacht, den man sich vorstellen kann. Die Leute haben geglaubt, sie bekommen einen mitfühlenden Konservativen, oder? Es hat sich herausgestellt, dass er nichts von dem war. Wir mussten mit den Konsequenzen aus diesen Fehlern leben.“
Zudem habe Obama mit einem Griff in die Trickkiste von Bushs ehemaligem Wahlkampfmanager Karl Rove die Auseinandersetzung vergiftet. Clintons Berater haben Obama wiederholt vorgeworfen, Clintons Plan für eine Krankenversicherung so darzustellen, dass er selbst Menschen zur Mitgliedschaft zwingen würde, die sich keine Mitgliedschaft leisten könnten. Obama will kein „individuelles Mandat“ für Erwachsene, sondern nur für Kinder durchsetzen. Für ihn habe Kostensenkung Priorität. Sowohl Clintons als auch sein Plan seien gut, er könne für sein System aber mehr Unterstützung mobilisieren. Hillary Clinton sei mit ihrem Plan dagegen schon einmal gescheitert, und zwar in der Präsidentschaft ihres Mannes Bill Clinton, sagte Obama.
Bei den Republikanern kam Senator John McCain seiner Nominierung als Präsidentschaftskandidat seiner Partei ein kleines Stück näher. Bei einer Wählerversammlung in Saipan gewann er alle neun Delegiertenstimmen aus dem US-Gebiet Nördliche Marianen im Pazifik. Er hat nun 967 Delegierte hinter sich – 1.191 braucht er für die Nominierung beim Wahlparteitag im September.
Quelle: www.msn.de

US-Wahlkampf: Streit um Foto von Obama mit einem Turban

Neue Umfragen beweisen, dass Barack Obama immer beliebter beim Wahlvolk wird. Greift Hillary Clinton jetzt zu unfairen Mitteln? Im Internet ist ein Foto von Obama in traditioneller afrikanischer Tracht aufgetaucht. Angeblich soll die Abbildung von Clinton-Mitarbeitern in Umlauf gebracht worden sein.
Der schwarze Präsidentschaftsbewerber Barack Obama wird Umfragen zufolge bei den US-Wählern immer beliebter. Wie die Zeitung „New York Times“ in ihrer Online-Ausgabe berichtete, haben 45 Prozent aller Wähler eine positive Meinung von Obama. Seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton schätzen dagegen laut Umfragen lediglich 35 Prozent der Wähler. Immerhin 36 Prozent haben eine günstige Meinung vom republikanischen Bewerber John McCain.
Derweil streiten sich die Lager von Obama und Clinton über ein Foto des farbigen Präsidentschaftskandidaten. Die im Internet zirkulierend Abbildung von Barack Obama in traditioneller afrikanischer Kleidung hat einen Streit zwischen den rivalisierenden Wahlkampflagern der US-Demokraten ausgelöst. Die Klatsch-Seite The Drudge Report stellte das Foto ins Internet und erklärte, es sei von „Clinton-Mitarbeitern“ in Umlauf gebracht worden. Es zeigt Obama während eines Besuchs in Kenia 2006 in einem weißen Turban und weißem Wickeltuch. Die Kleidungsstücke waren ihm von Dorfältesten übergeben worden. Wahlkampfleiter David Plouffe warf dem Team von Hillary Clinton „beleidigende Panikmache“ vor. Der Sprecher der Senatorin von New York erklärte dagegen, das Team Clintons habe mit dem Foto nichts zu tun. Obamas außenpolitische Beraterin Susan Rice sagte, die Verbreitung des Fotos ziele darauf ab, die Sitten und Gebräuche in anderen Gebieten der Erde lächerlich zu machen oder zu verurteilen. Clintons Wahlkampfleiterin Maggie Williams erwiderte, wenn Obamas Lager damit andeuten wolle, dass ein Fotos des Senators in traditioneller afrikanischer Kleidung ein Streitpunkt sein könne, solle es sich schämen. Es handele sich um einen Versuch, von wichtigen Themen des Wahlkampfs abzulenken. Die Aufnahme war bei einem Besuch Obamas 2006 in Nordkenia gemacht worden. Obama ist der Sohn eines kenianischen Austauschstudenten und einer weißen Amerikanerin.
Ton zwischen den Lagern wird schärfer
Eine Woche vor den entscheidenden demokratischen Vorwahlen in Texas und Ohio verschärft sich der Ton zwischen Clinton und Obama zunehmend. Clinton warf ihrem Konkurrenten praktisch vor, er sei wegen vermeintlich mangelnder Erfahrung ein außenpolitisches Risiko. „Wir sehen die tragischen Ergebnisse, einen Präsidenten zu haben, der weder die Erfahrung noch die Klugheit hat, unsere Außenpolitik zu führen“, sagte sie mit Blick auf die US-Präsident George W. Bush. „Das darf nicht ein zweites Mal geschehen“, sagte Clinton ohne Obama dabei ausdrücklich beim Namen zu nennen.
Nach elf Vorwahl-Siegen hintereinander gilt der 46-jährige Obama mittlerweile als Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Beobachter meinen, nur ein klarer Sieg am kommenden Dienstag in Texas und Ohio könne Clinton noch retten. Nach derzeitigen Stand hat Obama derzeit fast 100 Delegierten mehr hinter sich. Die Präsidentenwahlen sind am 4. November, die endgültige Nominierung der Kandidaten findet bei Parteitagen im Sommer statt.

Dienstag, 19. Februar 2008

Obamas Siegeszug geht in Wisconsin weiter

Hillary Clinton gerät weiter in die Defensive: Ihr Konkurrent Barack Obama hat auch im Bundesstaat Wisconsin die Vorwahl der Demokraten gewonnen. Mit seinem neunten Sieg in Folge baut er seinen Vorsprung weiter aus. Bei den Republikanern kommt John McCain der Kandidatur erneut einen Schritt näher.
Mit dem neunten Vorwahlsieg in Folge hat Senator Barack Obama seinen Anspruch auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei bekräftigt. Für Hillary Clinton wird es nach der Niederlage in Wisconsin langsam eng. Bei den nächsten Vorwahlen am 4. März in Ohio und Texas benötigt sie nach Angaben aus ihrem Wahlkampfteam mindestens einen Sieg, um dem Eindruck der Verliererin entgegenzuwirken. Bei den Republikanern ist Senator John McCain die Präsidentschaftskandidatur nach einem weiteren Sieg in Wisconsin nahezu sicher.
Nach Auszählung von zwei Drittel der Stimmen entfielen 57 Prozent auf Obama und 42 Prozent auf Clinton. Obama stahl Clinton auch bei den Fernsehsendern die Schau: Nahezu alle Sender brachen die Übertragung einer Ansprache Clintons ab, als Obama in Houston vor seine Anhäger trat.
Zu den Vorwürfen Clintons, er habe keine Erfahrung, sondern nur schöne Worte zu bieten, sagte Obama, er sei nicht naiv. Es mangle Amerika nicht an guten Ideen. „Aber Washington ist ein Ort geworden, in dem gute Ideen sterben.“ Deshalb müssten neue Leute in den politischen Prozess einsteigen, sagte Obama, dessen Rede immer wieder von Sprechchören „Yes we can“ (Ja, wir schaffen es) unterbrochen wurde. „Der Wandel, den wir anstreben, ist noch Monate und Meilen entfernt“, gab Obama zu bedenken. Seine Anhänger in Texas rief er auf, von der Möglichkeit der vorzeitigen Stimmabgabe vor der Vorwahl am 4. März Gebrauch zu machen.
Obama knackt Hillarys Wählerschaft
Auch Clinton blickte bereits auf die nächsten Vorwahlen und erwähnte die Niederlage in Wisconsin mit keinem Wort. In Wisconsin waren 72 Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag der Demokraten im August zu vergeben. Obama baute seinen Vorsprung vor Clinton auf mindestens 70 Stimmen aus und sicherte sich nach der Zählung der Nachrichtenagentur AP zunächst 1.303 Stimmen. Für die Wahl zum Präsidentschaftskandidaten sind mindestens 2.025 Stimmen erforderlich. Heute wird auch im US-Staat Hawaii gewählt, wo weitere 20 Stimmen zu vergeben waren.
Obama gelang es in Wisconsin offenbar, in diejenigen Wählergruppen einzudringen, die bislang Clinton den Vorzug gegeben hatten. So erhielt er nach Ergebnissen von Wählernachfragen mehr Stimmen der weißen Wähler als Clinton. Bei den Frauen konnte er mit seiner Rivalin gleichziehen. Von den demokratischen Wählern in Wisconsin nahmen 15 Prozent zum ersten Mal an einer Vorwahl teil. Wichtigstes Thema der demokratischen Wähler waren Wirtschaft und Handel. Sieben von zehn Befragten gaben an, dass sie besorgt darüber seien, dass der Handel mit anderen Ländern auf Kosten der Arbeitsplätze in Wisconsin gehe.
John McCain siegt souverän
Bei den Republikanern baute Senator John McCain seinen großen Vorsprung bei den Vorwahlen der Republikanischen Partei weiter aus. Der Vietnamkriegsveteran erhielt in Wisconsin nach vorläufigen Ergebnissen 54 Prozent der Stimmen, Exgouverneur Mike Huckabee kam auf 38 Prozent.
McCain sagte vor Anhängern in Columbus, Ohio, er sei nun sicher, dass er die Republikanische Partei in die Präsidentschaftswahl am 4. November führen werde. In Anspielung an Obama sagte McCain: „Ich werde jeden Augenblick an jedem Tag in diesem Wahlkampf darum kämpfen sicherzustellen, dass die Amerikaner nicht von einem eloquenten, aber inhaltsleeren Aufruf zum Wandel getäuscht werden.“
McCain hat bislang 927 Delegiertenstimmen erreicht, Huckabee 245. Für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner sind mindestens 1.191 Stimmen auf dem Nominierungsparteitag Anfang September erforderlich.

Liechtenstein: BND-Daten stammen offenbar aus Bankdaten-Diebstahl

Liechtenstein geht davon aus, dass die den deutschen Steuerfahndern vorliegenden Daten eine Kopie des gestohlenen Materials der LGT-Bank von 2002 sind. Dies machte Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein am Dienstag in Vaduz deutlich.

Der Täter sei damals kurz nach der Tat festgenommen und die gestohlenen Disketten seien zurückgegeben worden. Für Liechtenstein sei damit der Fall zunächst zu Ende gewesen.
Nach kurzer Haft sei der Täter wieder auf freien Fuß gekommen. Er habe sich offenbar eine Kopie der Daten gezogen. «Wir kennen die deutschen Daten nicht, aber alles spricht dafür, dass es dieselben Daten sind von damals und dass diese Daten aus 2002 von der LGT-Treuhand jetzt im deutschen Besitz sind», sagte der Erbprinz. Es handle sich um 500 Kunden, die bei einer Tochter der LGT-Treuhand Stiftungen angelegt hätten. Insgesamt habe die LGT rund 77 000 Kunden.
Derweil hat der hohe Fahndungsdruck durch zahlreiche Razzien in der Liechtenstein-Steueraffäre nach einem Zeitungsbericht bislang offenbar kaum zu Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern geführt. Der federführende Bochumer Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek sagte der «Süddeutschen Zeitung», bei den nordrhein-westfälischen Justiz- und Finanzbehörden sei derzeit «kein signifikanter Anstieg von Selbstanzeigen» festzustellen. Dem Berliner «Tagesspiegel» sagte Bienioßek, die Razzien gingen zunächst bis Ende der Woche weiter, dann «werden wir ein Zwischenresümee ziehen».
Am Montag hatten die Behörden mit einer Welle von Razzien in mehreren Bundesländern erneut Jagd auf vermögende Liechtenstein-Steuersünder gemacht. Polizisten, Steuerfahnder und Staatsanwälte durchsuchten laut Medienberichten in München, Ulm, Stuttgart, Frankfurt und Hamburg Büro- und Privaträume. Unter anderem gerieten Niederlassungen der Frankfurter Privatbanken Metzler sowie Hauck & Aufhäuser ins Visier der Ermittler. Sprecher beider Institute bestätigten dies, äußerten sich aber nicht dazu, ob die Banken selbst Beschuldigte oder Zeugen sind. Die Affäre hatte in der vergangenen Woche zum Rücktritt von Post-Chef Klaus Zumwinkel geführt.
Die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International hat Liechtenstein Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen und Konsequenzen gefordert. «Die Steuerhinterziehung muss in Liechtenstein und der Schweiz zu einem Straftatbestand werden», sagte Vorstandsmitglied Caspar von Hauenschild von Transparency International Deutschland der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin. «Die Liechtensteiner müssen das Bankkundengeheimnis für europäische Bürger aufgeben, wie auch die Schweizer.»
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will Liechtenstein und andere Steueroasen in Europa zu mehr Transparenz bewegen. Liechtensteins Regierungschef Otmar Hasler wird Merkel und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) an diesem Mittwoch in Berlin treffen. Auch der bayerische Finanzminister und CSU-Vorsitzende Erwin Huber forderte im «Münchner Merkur», den politischen Druck auf Liechtenstein, die Schweiz und die Kanalinseln deutlich zu erhöhen. «Vordringlich ist jetzt, die bekannten Steueroasen trockenzulegen.»
Zugleich sprach sich Huber für eine Überprüfung der Mindest- und Höchststrafen bei Steuerhinterziehung aus. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger sagte dem RTL-«Nachtjournal» dazu: «Wir sollten zu allererst die bestehenden Möglichkeiten der Bestrafung ausschöpfen, aber wir prüfen in der Tat, ob man eine Verschärfung, eine Erhöhung der entsprechenden Haftstrafen und damit der abschreckenden Wirkung im Bundestag beschließen sollte.»
Das DGB-Vorstandsmitglied Dietmar Hexel sagte der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung», im Kampf gegen Steuerhinterziehung könnten vorhandene Werkzeuge für Transparenz geschärft werden, zum Beispiel die Aufhebung des Bankgeheimnisses gegenüber den Finanzämtern. Die Steuerfahndung sollte personell drastisch aufgestockt werden. Auch über ein öffentliches Steuerregister ab einem bestimmten Einkommen sollte man diskutieren.
Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) schlug einen direkten Zugriff der Finanzämter auf alle steuerrelevanten Daten der Bürger vor. «Wir müssten mehr Möglichkeiten haben, in die Steuerdaten hineinzugucken. Wer nichts zu verbergen hat, kann doch dem Finanzamt seine Konten offenlegen», sagte er der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse». Der Deutsche Steuerberaterverband mahnte eine Steuervereinfachung an. «Die Steuerhinterziehungen sind eine Folge nicht gerechtfertigter und zu komplizierter Steuergesetzgebung», sagte Verbandspräsident Jürgen Pinne dem Berliner «Tagesspiegel».
Auch die Debatte über das Mitwirken des Bundesnachrichtendienstes (BND) am Aufdecken der Steueraffäre hält an. Innen- und Rechtspolitiker der Opposition wie Max Stadler von der FDP («Passauer Neue Presse») und Wolfgang Neskovic von der Linken («Berliner Zeitung») forderten erneut Aufklärung. Es müsse geprüft werden, ob der BND rechtmäßig gehandelt habe. Nach einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» haben führende Strafrechtler Zweifel an der gerichtlichen Verwertbarkeit der mit BND-Hilfe erworbenen Informationen.

Kubas Präsident Fidel Castro will zurücktreten

Der kubanische Staatschef Fidel Castro gibt sein Amt auf. Staatliche Medien berichteten am Dienstag, Castro strebe keine weitere Amtszeit als Präsident und Oberkommandierender der Streitkräfte an. Castro hatte sich seit einer schweren Darmoperation im Juli 2006 nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt.
Nach fast 50 Jahren an der Spitze seines Landes hat der kubanische Präsident Fidel Castro seinen Rücktritt angekündigt. Der 81-Jährige werde das Präsidentenamt sowie die Armeeführung aufgeben, berichtete die Online-Ausgabe der kommunistischen Parteizeitung „Granma“ am Dienstag. „Weder strebe ich noch nehme ich die Bürde des Präsidenten des Staatsrates und des Oberkommandierenden an“, wurde der erkrankte Castro in dem Bericht zitiert. Am Sonntag wählt die neue kubanische Nationalversammlung aus ihrer Mitte den Staatsrat, der wiederum den Staats- und Regierungschef bestimmt.
Castro schrieb in der Online-Ausgabe von „Granma“, er habe die „Ehre“ gehabt, viele Jahre lang das Land zu führen. Nach seiner Erkrankung im Sommer 2006, als er die Regierungsgeschäfte seinem fünf Jahre jüngeren Bruder Raúl übertragen hatte, sei es seine Aufgabe gewesen, das Volk „psychologisch und politisch“ auf seine Abwesenheit vorzubereiten.
Nun zähle das Land sowohl auf Politiker der alten Garde als auch jüngere. „Der Weg wird schwierig sein und es ist eine kluge Anstrengung von allen nötig“.
Castro, der seit seiner Erkrankung nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten war, hatte sich noch regelmäßig in Artikeln und mit Videos zu Wort gemeldet. Das will er auch weiter tun. „Ich sage Euch nicht Lebewohl. Ich möchte als Soldat der Ideen weiterkämpfen“. Mit dem Wort „Danke“ schloss der Máximo Lider seine Botschaft. Noch im Januar hatte sich Castro in die neue Nationalversammlung wählen lassen. Am Sonntag bestimmt die neue Nationalversammlung auf der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte den Staatsrat, der wiederum den Staats- und Regierungschef wählt.
Castro saß dem Staatsrat seit seiner Gründung 1976 vor. De facto führte er aber bereits seit seinem triumphalen Einzug in Hauptstadt Havanna 1959 die Staatsgeschäfte in Kuba. Damals stürzte er den Diktator Fulgencio Batista nach einem Guerilla-Krieg. Doch auch Castro herrschte auf der Karibikinsel mit eiserner Faust, um seine Macht zu sichern. Dissidenten wurden drangsaliert, aus dem Land getrieben oder eingesperrt.
Im vergangenen Dezember hatte Castros erstmals einen möglichen Rückzug von der Macht erwogen. „Es ist meine Pflicht, mich nicht an das Amt zu klammern oder den Aufstieg viel jüngerer Menschen zu blockieren“, schrieb er. Der kubanische Revolutionsführer heizte die Spannung über seine politische Zukunft bereits in den vergangenen Tagen an. Er kündigte an, in seiner nächsten Kolumne für „Granma“ werde er ein „interessantes Thema“ behandeln.

Montag, 18. Februar 2008

Juristen erstatten Anzeige gegen Regierung

Die DVD, die der BND in Liechtenstein aufgetrieben hat, könnte für den Geheimdienst und die Bundesregierung ein gerichtliches Nachspiel haben. Zwei Berliner Anwälte erstatteten Anzeige wegen Untreue und Anstiftung zur Ausspähung von Daten und warnen Betroffene vor einer Selbstanzeige.

Die Steueraffäre um Post-Chef Klaus Zumwinkel und 1000 weitere Bundesbürger könnte für die Bundesregierung unangenehm enden. Zwei Berliner Anwälte haben nach Informationen von WELT ONLINE Strafanzeige gegen die Bundesregierung und den Bundesnachrichtendienst (BND) erstattet. Ihr Vorwurf: Bundesregierung und BND haben eine Untreue begangen und zur Ausspähung von Daten angestiftet. Die fünf Millionen Euro teure DVD des geheimen Informanten ist womöglich nicht verwertbar, die Taten verjährt.

„Es ist in der Geschichte der Bundesrepublik ein wohl einmaliger Vorgang, dass sich die Regierung mit einem Straftäter zusammentut, um über 1000 eigene Bürger verfolgen zu können“, sagte der renommierte Berliner Jurist und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach. Zusammen mit seinem Kollegen verfasste er die Klageschrift, die heute Morgen der Staatsanwaltschaft in Berlin übermittelt wurde und WELT ONLINE vorliegt. „Ich denke, dass sehr gute Aussichten bestehen, dass zumindest das Bundesverfassungsgericht sagen wird, dass der Staat nie so handeln darf. Dann wäre die DVD wertlos“, so von Schirach weiter. Es könne nicht angehen, dass die Bundesregierung einem Straftäter Geld bezahlt, sich sehenden Auges in die Nähe von Straftaten rücke und dann später behaupte, alles sei verwertbar.
Damit stellen sich die beiden Juristen gegen die Auffassung der Bundesregierung, die den Erwerb der DVD mit den brisanten Informationen für verwertbar hält. Man stelle sich die Welle der Empörung in Deutschland vor, wenn die Bundesregierung dies nicht gemacht hätte, hatte Finanzminister Peer Steinbrück gestern das Vorgehen gerechtfertigt.
Während der Erwerb der DVD von dem unbekannten Informanten nach Angaben von Rechtsexperten noch zu rechtfertigen ist, ist die Verwertbarkeit vor Gericht umstritten. In der Klageschrift heißt es: „Den Mitarbeiter einer Bank eines anderen Staates mit einem hohen Geldangebot zu korrumpieren, ist dabei nicht nur moralisch fragwürdig. Vielmehr kommt auch die Verwirklichung einer ganzen Reihe von Straftatbeständen des deutschen Strafgesetzbuches in Betracht.“
Auch der Aufruf der Bundesregierung, Steuersünder sollten mit einer Selbstanzeige staatsanwaltliche Ermittlungen vermeiden, ist nach Auffassung von Schirachs eine untaugliche Finte der Steuerfahnder. „Aus strafrechtlicher Sicht hat eine Selbstanzeige zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn“, sagt der Anwalt. Nach deutschem Steuerrecht schütze eine Selbstanzeige nur dann vor strafrechtlicher Verfolgung, wenn der Fall noch nicht bekannt ist. Das sei bei den 1000 Steuertricksern auf der DVD jedoch nicht mehr der Fall, so die Meinung der Steuerrechtsexperten. Eine Selbstanzeige sei daher sinnlos.
Den beiden Anwälten geht es in ihrer Klageschrift jedoch nicht allein um den Fall des zurück getretenen Post-Chefs Zumwinkel, sondern um Grundsätzliches. „Bei allem politisch üblichen Populismus der Politiker sollte doch klar sein, dass es Rechtsstaat und nicht Empfindungsstaat heißt“, so von Schirach. „Herr Zumwinkel ist mir recht gleichgültig, er ist nicht mein Mandant. Ganz und gar nicht gleichgültig ist mir jedoch die Dreistigkeit, mit der er im Rahmen eines Strafverfahrens vorgeführt und so die Unschuldsvermutung mit Füßen getreten wird.“ Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel als „unausweichlich“ bezeichnete Rücktritt Zumwinkels sei daher eine alberne Äußerung gewesen, kritisiert von Schirach.
Quelle : www.msn.de

Donnerstag, 14. Februar 2008

Razzia bei Postchef Klaus Zumwinkel

Die Polizei durchsucht das Privathaus und das Büro von Postchef Klaus Zumwinkel. Gegen den Topmanager soll nach Medienberichten ein Haftbefehl wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung vorliegen. Er soll ein zweistelligen Millionenbetrag am Fiskus vorbei nach Liechtenstein geschleust haben.
14 Februar 2008
Gegen den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, soll nach ZDF-Informationen ein Haftbefehl wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung vorliegen. Die Polizei durchsucht derzeit sein Privathaus und sein Büro in der Zentrale der Deutschen Post in Bonn. Die Staatsanwaltschaft Bochum prüfe, ob Zumwinkel einen Betrag von mehr als 10 Millionen Euro am Fiskus vorbei nach Liechtenstein geschleust habe. Das Geld soll in einer Stiftung angelegt worden sein.
Schon seit Mitte der 80er-Jahre soll Zumwinckel nach Spiegel-Online-Informationen dieses Steuersparmodell praktizieren. Das Vermögen der Stiftung betrug zuletzt mehr als zehn Millionen Euro. Aus umfangreichen Aufzeichnungen eines Liechtensteiner Geldinstituts soll hervorgehen, dass der Post-Chef auch überlegte, sein Vermögen nach Asien oder auf die Cayman-Inseln zu verlagern, heisst es weiter.
Die Ermittler begannen mit ihren Razzien am Morgen gegen sieben Uhr zeitgleich in der Zentrale des Konzerns in Bonn und in der Villa Zumwinkels im Kölner Stadtteil Marienburg, wie das ZDF berichtete. Sieben bis zehn Beamte sollen sein Haus durchsuchen. Die Operation sei seit Wochen unter strengster Geheimhaltung geplant worden.
Klaus Zumwinkel steht seit fast 19 Jahren an der Spitze der Deutschen Post. Es war erwartet worden, dass der 64-jährige, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom ist, noch vor Auslaufen seines Vertrags zum Jahresende aus Altersgründen von seinem Posten zurücktreten würde.

Quelle: www.msn.de

Yahoo will Murdoch gegen Microsoft einspannen

Um die drohende Übernahmen des Internet-Unternehmens Yahoo durch Microsoft abzuwehren, verhandelt der US-Konzern mit dem Medienmogul Rupert Murdoch über eine Kooperation. Dabei sollen die Online-Angebote des Medien-Imperiums mit denen von Yahoo kombiniert werden.
14 Februar 2008
NEW YORK. Das berichtete das „Wall Street Journal" am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe. Im Gegenzug solle der von Murdoch kontrollierte Konzern News Corp. an Yahoo beteiligt werden.
Über News Corp und einen privaten Finanzinvestor solle Yahoo zudem eine Kapitalspritze erhalten. Die Beteiligung von Murdochs Konzern könnte über 20 Prozent liegen, berichtete die Zeitung weiter. Zu News Corp. gehört unter anderem das Online-Netzwerk Myspace.
Zuvor hatten bereits mehrere Brancheninsider auf Websites über Gespräche zwischen den beiden Seiten berichtet. Erst vor einer Woche hatte Murdoch eine Gegenofferte zu Microsofts Angebot für Yahoo ausgeschlossen. Yahoo und Murdoch hatten vor längerem schon einmal über Kooperationen gesprochen, waren sich aber nicht einig geworden.
Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft will mit seiner Offerte von ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) den bei der Online-Suche übermächtigen Rivalen Google verschärft angreifen. Yahoo! hatte das Angebot als zu niedrig abgelehnt. Seither wird über eine Erhöhung der Offerte durch Microsoft spekuliert.

Quelle: www.msn.de


Microsoft: Nein von Yahoo! «bedauerlich»

Redmond (dpa) - Der Software-Konzern Microsoft gibt trotz der Ablehnung seiner Milliardenofferte für den Internet-Konzern Yahoo! nicht nach. Das Nein von Yahoo! sei «bedauerlich», kritisierte Microsoft am Montagabend. Der Konzern will den Kauf aber dennoch durchsetzen.
12 Februar 2008
Auch einen feindlichen Übernahmekampf gegen die Yahoo!-Führung schloss Microsoft nicht aus. Zu einer möglichen Erhöhung der von Yahoo! als «zu niedrig» kritisierten Offerte äußerte sich der Konzern allerdings nicht.
Nach Gesprächen mit Aktionären beider Unternehmen sei Microsoft zuversichtlich, dass ein Weiterverfolgen des Vorhabens «im besten Interesse aller Parteien» sei, hieß es in einer Mitteilung nach Börsenschluss. Microsoft behalte sich das Recht zu allen für eine Umsetzung seines Vorschlages nötigen Schritten vor. «Die Antwort von Yahoo! ändert nichts daran, dass wir von den strategischen und finanziellen Vorzügen unseres Angebots überzeugt sind.»
Microsoft hatte Anfang des Monats 31 Dollar je Yahoo!-Aktie geboten und das Unternehmen so ursprünglich mit 45 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) bewertet. Analysten halten ein höheres Angebot von Microsoft angesichts der prall gefüllten Kassen des Konzerns für denkbar. Mit dem Kauf will Microsoft die Übermacht des Rivalen Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen.
Die Yahoo!-Aktie gewann am Donnerstag mehr als zwei Prozent auf 29,87 Dollar. Microsoft-Titel verloren mehr als ein Prozent auf 28,21 Dollar.
Yahoo! will weiter alle strategischen Alternativen zu einer Übernahme prüfen - dazu zählt laut Berichten auch eine Kooperation mit dem Online-Dienst AOL. In dieser Woche soll der Verwaltungsrat zu persönlichen Beratungen zusammenkommen.
Die Absage von Yahoo! gilt zugleich als Versuch, den Preis in die Höhe zu treiben, wenn sich eine Übernahme nicht verhindern lassen sollte. Erste Investoren-Gruppen hatten bereits Interesse an einem Verkauf ihrer Anteile signalisiert. Eine Reihe von Großinvestoren ist zudem an beiden Unternehmen beteiligt.

Quelle: www.msn.de

Mittwoch, 13. Februar 2008

Autorenstreik in hollywood beendet

Los Angeles (dpa) - «Happy End» in Hollywood: Nach 100 Tagen erbittertem Arbeitskampf haben die amerikanischen Drehbuchschreiber ihren Streik beendet und sind am Mittwoch an ihre Schreibtische zurückgekehrt.
Die mit Spannung erwartete Gala zur Vergabe der Oscars am 24. Februar ist damit gerettet. Die Vorarbeiten liefen sofort mit Hochdruck an. Auch zahlreiche TV-Shows und Filmprojekte, die seit dem Beginn des Streiks am 5. November mit Millionenkosten lahmgelegt waren, wollen schnellstmöglich wieder auf Sendung gehen.
Die Drehbuchschreiber hatten sich am Dienstag mit überwältigender Mehrheit für ein Ende des Arbeitskampfs ausgesprochen. Sie folgten damit einer Empfehlung ihres Gewerkschaftsvorstands. Bei Veranstaltungen in New York und Los Angeles stimmten 92 Prozent der fast 4000 anwesenden Mitglieder für die sofortige Wiederaufnahme der Arbeit, berichtete die «New York Times». Über den neuen Arbeitsvertrag mit den Film- und Fernsehstudios entscheiden die insgesamt rund 12 000 Autoren gesondert in einer schriftlichen Abstimmung bis zum 25. Februar.
«Ich bin begeistert, dass die 80. Oscar-Verleihung jetzt mit Volldampf anlaufen kann», jubelte Sid Ganis, der Präsident der Oscar- Akademie. Die Veranstalter hatten gefürchtet, dass ihre traditionelle Glitzershow ins Wasser fallen könnte. Die Golden-Globe-Gala im Januar war ein abschreckendes Beispiel: Weil die Hollywoodstars sich mit den streikenden Autoren solidarisch erklärten, musste die TV-Show damals zu einer dürren Pressekonferenz abgespeckt werden, die Zuschauer wandten sich ab, die Werbeeinnahmen gingen zurück. Die Oscars ziehen jetzt alle Register, um in der kurzen verbleibenden Zeit das gewohnte Feuerwerk an Reden, Gags und Showeffekten noch auf die Beine zu stellen, das ihr Millionenpublikum so liebt.
Die Drehbuchautoren, die die Traumfabrik mit der Rückendeckung der Stars in den vergangenen Monaten nahezu in die Knie gezwungen haben, sind derweil mit ihrem Deal recht zufrieden. «Der Streik ist vorbei», erklärte Gewerkschaftschef Patric Verrone offiziell. «Statt von der Zukunft ausgeschlossen zu sein, werden die Autoren den Weg weisen, wenn das Fernsehen ins Internet geht und neue Medienplattformen entwickelt werden.»
Der neue Drei-Jahres-Vertrag für die Autoren sieht vor allem beim zentralen Streitpunkt - der Internetnutzung - klare Verbesserungen vor. In den beiden ersten Jahren erhalten die Schreiber bei der Weiterverwertung ihrer Arbeiten im weltweiten Netz einen Pauschalbetrag von maximal 1200 Dollar, im dritten Jahr gibt es zwei Prozent der Vertriebseinnahmen - eine Schlüsselforderung der Autoren. «Mit diesen Fortschritten haben wir bei der digitalen Welt den Fuß in der Tür», so Verrone.
Die Produzenten, die den Autoren weit mehr entgegenkamen als zunächst gedacht, verzichteten ebenfalls auf Wehgeschrei. «Am Schluss hat jeder gewonnen. Es war ein faires Geschäft», lobte der Topmanager des großen US-Senders CBS, Leslie Moonves. «Wir wollen so schnell wie möglich zu unserem regulären Sendeschema zurückkehren.»
Mehr als drei Monate hatten die fernsehsüchtigen Amerikaner ihre TV-Gewohnheiten massiv umstellen müssen. Die beliebten Late-Night- Shows schalteten praktisch vom ersten Streiktag an auf Konserve, und auch zahlreichen Filmen und TV-Serien gingen sehr schnell die Drehbücher aus. Mit Spannung wird jetzt erwartet, ob es eine Rückkehr zum «business as usual» gibt, oder ob die großen Sender die Zäsur nutzen, um noch mehr als bisher auf billige «Reality-Shows» umzustellen.
Sicher ist jedenfalls eins: Der Streik hat Hollywood Millionen gekostet und tausende Arbeitsplätze vernichtet. Einer neuen Schätzung zufolge hatte die Traumfabrik - alles zusammengerechnet - Einnahmeausfälle von 3,2 Milliarden Dollar (gut zwei Milliarden Euro) zu verkraften. Der letzte Streik 1988, der mit fünf Monaten noch deutlich länger war, hatte Einbußen von 500 Millionen Dollar gebracht. Der sonst so geschmiert laufende Mammutbetrieb dürfte noch Monate brauchen, bis er sich von dem Schrecken erholt hat. Vielleicht war die Einigung jetzt also eher ein «Happy End» auf Raten.

Umfrage: Obama hätte bessere Chancen gegen McCain

Würden die Amerikaner schon jetzt ihren neuen Präsidenten wählen, würde der demokratische Bewerber Barack Obama knapp vor John McCain von den Republikanern liegen. Das geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervor. Wäre Hillary Clinton die Kandidatin der Demokraten, lägen sie und McCain praktisch gleichauf.
Laut Umfrage, die ein erstes Stimmungsbild nach den Vorwahlen vom „Superdienstag“ vor einer Woche widerspiegelt, würde Obama ein Duell mit McCain mit 48 zu 42 Prozent klar gewinnen. Clinton hätte mit 46 Prozent nur einen hauchdünnen Vorsprung vor McCain (45 Prozent). Im Rennen um das Präsidentschaftsticket der Demokraten führt Obama in der Umfrage mit 46 Prozent klar vor Clinton mit 41 Prozent.
Wahlen in Maryland, Virginia und Bundeshauptstadt Washington
In den USA gehen die Präsidentschaftsvorwahlen in dieser Nacht in eine neue Runde. Abgestimmt wird in den Staaten Maryland und Virginia sowie in der Bundeshauptstadt Washington. Dabei gilt das Hauptaugenmerk dem Zweikampf zwischen den Demokraten Clinton und Obama. Sie liegen nach den bisherigen Abstimmungen fast gleichauf. Umfragen deuten darauf hin, dass der schwarze Senator nach vier Siegen am vergangenen Wochenende in Louisiana, Nebraska, Maine und dem Staat Washington seine Erfolgsserie fortsetzen wird: Er gilt bei allen drei anstehenden Abstimmungen als Favorit. Bei den Republikanern steht die Nominierung von John McCain als Präsidentschaftskandidat trotz fortlaufender Vorwahlen praktisch schon fest.
Die frühere First Lady Hillary Clinton bestritt derweil Probleme in ihrem Wahlkampf bestritten. „Noch immer liege ich bei den Delegiertenstimmen und der Gesamtstimmenzahl vorn“, sagte sie bei einem Wahlkampfauftritt im Staat Maryland vor Journalisten.
Clinton hatte am Wochenende bei Vorwahlen gleich in vier Staaten gegen ihren innerparteilichen Rivalen verloren. Sie setzte daraufhin ihre Wahlkampfmanagerin Patti Solis Doyle ab und betraute ihre langjährige Vertraute Maggie Williams mit der Führung ihres Wahlkampfs. Die Präsidentschaftsbewerberin versuchte allerdings, den Wechsel als „nicht bedeutend“ herunterzuspielen.

Quelle: www.msn.de

US-Vorwahlen: Obama zieht an Clinton vorbei

Barack Obama hat mit einem dreifachen, überwältigenden Wahlsieg Hillary Clinton nach Wählerstimmen und Delegiertenstimmen zum ersten Mal überholt und möglicherweise um die Nominierung der Demokraten gebracht. Obama gewann in den sogenannten „Potomac Primaries“ die Staaten Virginia, Marylands und die US-Hauptstadt Washington (District of Columbia) weit überlegener als erwartet. Zum ersten Mal gelang es dem Senator aus Illinois, bei weißen Männern, bei Latinos, bei Arbeitern mit niedrigem Einkommen Stimmen zu gewinnen. Diese Wählergruppen waren bisher unerreichbar für ihn gewesen und an Hillary Clinton gefallen. Damit hat Obama in den vergangenen drei Tagen sieben Urwahlen klar gewonnen und Hillary Clinton in eine noch vor Wochen für unmöglich gehaltene Bedrängnis und Defensive gebracht.
Obama siegte nach ersten Berechnungen mit Zweidrittel der Stimmen (für Maryland und Virgina) und Dreivierteln im District of Columbia (Washington). Nur fünf Prozent der Wähler waren Latinos, aber sie gewann er gegen Clinton in einem Verhältnis von 2:1. Selbst Parteilose, die in der offenen Urwahl Virginias bei einer der beiden Seiten abstimmen durften (etwa acht Prozent der Wähler), entschieden sich zu 70 Prozent für Barack Obama. Damit hat der Senator bewiesen, dass er die Bastionen der Clintons stürmen und sogar Ungebundene und Republikaner auf sich vereinigen kann. Dieser N Nachweis wird die sogenannten „Superdelegierten“ beeindrucken, rund 800 Würdenträger der Partei, die auf dem Parteitag Ende August in Denver ihre Stimme für einen der beiden Kandidaten abgeben können. Anders als die Delegierten, die durch die Urwahlen proportional festgelegt sind auf Sieger und die Geschlagenen.
Obama feierte seine Siege in Madison (Wisconsin), dem Staat mit den nächsten Urwahlen in der kommenden Woche. „Die Zyniker können nicht länger sagen, dass wir falsche Hoffnung wecken. Wir haben überall gewonnen, indem wir jungen Leuten einen Grund gegeben haben zu wählen, und denen, die jung geblieben sind, einen Grund, wieder Hoffnung zu schöpfen.“ Mit den Zynikern meinte er die Clintons, die ihm vorwerfen, nur schöne Reden zu schwingen ohne Substanz zu bieten. Obama ließ sich in Madison nicht beirren: „Dies ist die neue amerikanische Mehrheit, so sieht Wandel aus, der von unten nach oben geht.“ John McCain, der vermutliche Kandidat der Republikaner, sei ein amerikanischer Held, aber seine Politik gehe an den Nöten der Amerikaner vorbei. McCain werde nicht sagen können, dass er, Obama, je (wie Hillary) den Krieg im Irak unterstützt habe.
Clinton erwähnt keine Niederlagen
Hillary Clinton war vor Obama, gegen 21 Uhr Ostküstenzeit, in El Paso (Texas) vor ihre Anhänger getreten. Und sie hatte es fertig gebracht, ihre Niederlagen in Virginia, Maryland und in der Hauptstadt mit keinem Wort zu erwähnen. Man kann das Verschweigen des Offenkundigen vorwärtsgewandt nennen – oder etwas absurd. Ihre massiven Probleme werden nicht
kleiner durch die Durchhalteparolen und Versprechen in ihrer Standardrede. Clinton stellte klar, dass sie die nächsten drei Wochen bis zum 4. März um Texas (und um Ohio) kämpfen wird. Vermutlich mit heftigeren Angriffen auf Barack Obama. Die beiden Staaten sind keine Schönheitspreise mehr, nicht allein Prestigesache, sondern absolut notwendig zum Überleben ihrer Kandidatur. Hillary Clinton muss in Texas und Ohio so überwältigend siegen wie Barack Obama am heutigen Abend: mit Zweidrittel zu einem Drittel der Stimmen. Dies bestätigte sogar eine enge Beraterin Clintons, Lisa Caputo, am Abend auf MSNBC. Sie könne offen sprechen, sagte Caputo, sie werde nicht von Clinton bezahlt. Hillary Clinton erinnert in ihrer Not, in Ohio und Texas ihre „Brandmauer“ errichten zu müssen, an Rudy Guilinani, der alles auf Florida setzte. Und kläglich verlor.
Die amerikanischen Demokraten stehen vor einem schmerzhaften Prozess. Die Führung um Howard Dean will den kräfte- und geldauszehrenden Wettbewerb zwischen Clinton und Obama so bald wie möglich entschieden sehen. Das endlose Ringen bietet den Republikanern Erholungspausen und Angriffsflächen zugleich. Das Wahlverfahren, so kompliziert, dass sich nicht einmal die US-Medien auf eine einheitliche Zählweise verständigen können, ist fairer als bei den Republikanern, die ihre Staaten wie einen Jackpot allein an den Sieger geben. Aber nie hat das Ringen so viel Kraft und Geld und Zeit gekostet wie 2007 du 2008. Barack Obama hat alle, vermutlich auch sich selbst, mit seinen Erfolgen überrascht. Erst waren es nur die ganz Jungen, die Schwarzen, die Besserverdienenden sich für ihn begeisterten. Seit Dienstagnacht sind auch weiße Männer, Latinos, einfache Arbeiter dazugestoßen.
Manche Beobachter sagen voraus, dass selbst in Texas das Votum der Latinos mehr zwischen Jung und Älter, Obama und Hillary, geteilt ist als zwischen Demokraten und Republikanern. Geht man nach der Wahlbeteiligung und Begeisterung, schlagen die Demokraten in diesem Wahljahr die Republikaner 2 zu eins.
Die Demokraten haben die Qual der Wahl zwischen zwei vorzüglichen Kandidaten. Die Republikaner haben Mühe, sich auf einen zu verpflichten. War es ein Zufall, dass John McCain (71) seine Siegesansprache mit Barack Obamas Slogan beschloss: „All fired up – ready to go!“ Feuer und Flamme, startbereit. Zu Obama passt das.

Quelle: www.msn.de

US-Vorwahlen: Obama zieht an Clinton vorbei

Barack Obama hat mit einem dreifachen, überwältigenden Wahlsieg Hillary Clinton nach Wählerstimmen und Delegiertenstimmen zum ersten Mal überholt und möglicherweise um die Nominierung der Demokraten gebracht. Obama gewann in den sogenannten „Potomac Primaries“ die Staaten Virginia, Marylands und die US-Hauptstadt Washington (District of Columbia) weit überlegener als erwartet. Zum ersten Mal gelang es dem Senator aus Illinois, bei weißen Männern, bei Latinos, bei Arbeitern mit niedrigem Einkommen Stimmen zu gewinnen. Diese Wählergruppen waren bisher unerreichbar für ihn gewesen und an Hillary Clinton gefallen. Damit hat Obama in den vergangenen drei Tagen sieben Urwahlen klar gewonnen und Hillary Clinton in eine noch vor Wochen für unmöglich gehaltene Bedrängnis und Defensive gebracht.
Obama siegte nach ersten Berechnungen mit Zweidrittel der Stimmen (für Maryland und Virgina) und Dreivierteln im District of Columbia (Washington). Nur fünf Prozent der Wähler waren Latinos, aber sie gewann er gegen Clinton in einem Verhältnis von 2:1. Selbst Parteilose, die in der offenen Urwahl Virginias bei einer der beiden Seiten abstimmen durften (etwa acht Prozent der Wähler), entschieden sich zu 70 Prozent für Barack Obama. Damit hat der Senator bewiesen, dass er die Bastionen der Clintons stürmen und sogar Ungebundene und Republikaner auf sich vereinigen kann. Dieser N Nachweis wird die sogenannten „Superdelegierten“ beeindrucken, rund 800 Würdenträger der Partei, die auf dem Parteitag Ende August in Denver ihre Stimme für einen der beiden Kandidaten abgeben können. Anders als die Delegierten, die durch die Urwahlen proportional festgelegt sind auf Sieger und die Geschlagenen.
Obama feierte seine Siege in Madison (Wisconsin), dem Staat mit den nächsten Urwahlen in der kommenden Woche. „Die Zyniker können nicht länger sagen, dass wir falsche Hoffnung wecken. Wir haben überall gewonnen, indem wir jungen Leuten einen Grund gegeben haben zu wählen, und denen, die jung geblieben sind, einen Grund, wieder Hoffnung zu schöpfen.“ Mit den Zynikern meinte er die Clintons, die ihm vorwerfen, nur schöne Reden zu schwingen ohne Substanz zu bieten. Obama ließ sich in Madison nicht beirren: „Dies ist die neue amerikanische Mehrheit, so sieht Wandel aus, der von unten nach oben geht.“ John McCain, der vermutliche Kandidat der Republikaner, sei ein amerikanischer Held, aber seine Politik gehe an den Nöten der Amerikaner vorbei. McCain werde nicht sagen können, dass er, Obama, je (wie Hillary) den Krieg im Irak unterstützt habe.
Clinton erwähnt keine Niederlagen
Hillary Clinton war vor Obama, gegen 21 Uhr Ostküstenzeit, in El Paso (Texas) vor ihre Anhänger getreten. Und sie hatte es fertig gebracht, ihre Niederlagen in Virginia, Maryland und in der Hauptstadt mit keinem Wort zu erwähnen. Man kann das Verschweigen des Offenkundigen vorwärtsgewandt nennen – oder etwas absurd. Ihre massiven Probleme werden nicht
kleiner durch die Durchhalteparolen und Versprechen in ihrer Standardrede. Clinton stellte klar, dass sie die nächsten drei Wochen bis zum 4. März um Texas (und um Ohio) kämpfen wird. Vermutlich mit heftigeren Angriffen auf Barack Obama. Die beiden Staaten sind keine Schönheitspreise mehr, nicht allein Prestigesache, sondern absolut notwendig zum Überleben ihrer Kandidatur. Hillary Clinton muss in Texas und Ohio so überwältigend siegen wie Barack Obama am heutigen Abend: mit Zweidrittel zu einem Drittel der Stimmen. Dies bestätigte sogar eine enge Beraterin Clintons, Lisa Caputo, am Abend auf MSNBC. Sie könne offen sprechen, sagte Caputo, sie werde nicht von Clinton bezahlt. Hillary Clinton erinnert in ihrer Not, in Ohio und Texas ihre „Brandmauer“ errichten zu müssen, an Rudy Guilinani, der alles auf Florida setzte. Und kläglich verlor.
Die amerikanischen Demokraten stehen vor einem schmerzhaften Prozess. Die Führung um Howard Dean will den kräfte- und geldauszehrenden Wettbewerb zwischen Clinton und Obama so bald wie möglich entschieden sehen. Das endlose Ringen bietet den Republikanern Erholungspausen und Angriffsflächen zugleich. Das Wahlverfahren, so kompliziert, dass sich nicht einmal die US-Medien auf eine einheitliche Zählweise verständigen können, ist fairer als bei den Republikanern, die ihre Staaten wie einen Jackpot allein an den Sieger geben. Aber nie hat das Ringen so viel Kraft und Geld und Zeit gekostet wie 2007 du 2008. Barack Obama hat alle, vermutlich auch sich selbst, mit seinen Erfolgen überrascht. Erst waren es nur die ganz Jungen, die Schwarzen, die Besserverdienenden sich für ihn begeisterten. Seit Dienstagnacht sind auch weiße Männer, Latinos, einfache Arbeiter dazugestoßen.
Manche Beobachter sagen voraus, dass selbst in Texas das Votum der Latinos mehr zwischen Jung und Älter, Obama und Hillary, geteilt ist als zwischen Demokraten und Republikanern. Geht man nach der Wahlbeteiligung und Begeisterung, schlagen die Demokraten in diesem Wahljahr die Republikaner 2 zu eins.
Die Demokraten haben die Qual der Wahl zwischen zwei vorzüglichen Kandidaten. Die Republikaner haben Mühe, sich auf einen zu verpflichten. War es ein Zufall, dass John McCain (71) seine Siegesansprache mit Barack Obamas Slogan beschloss: „All fired up – ready to go!“ Feuer und Flamme, startbereit. Zu Obama passt das.

Quelle: www.msn.de

Montag, 11. Februar 2008

Scarlett Johansson singt für Barack Obama

Prominente Musiker und Schauspieler haben einen Wahlkampffilm für Barack Obama gedreht. Das Musikvideo, das der Rapper Will.I.Am organisiert hat, ist schon jetzt ein Renner bei YouTube. Unter anderem singen darin Scarlett Johansson, Nicole Scherzinger und Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar.
Ein inoffizielles Wahlkampfvideo des US-Rappers Will.I.Am für Barack Obama hat über das Musikportal YouTube innerhalb weniger Tage schon mehr als vier Millionen Hörer gefunden. Zusammen mit Prominenten wie R&B-Sänger John Legend und den Schauspielerinnen Kate Walsh und Scarlett Johansson wirbt der Sänger der Black Eyed Peas damit für den Senator aus Illinois, der sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bemüht – doch Obamas Wahlkampfteam war nicht vorab eingeweiht.
Video: Scarlett und andere Stars singen für Obama
Nachdem er Obama bei der Vorwahl in New Hampshire reden gehört habe, habe er etwas für den Senator tun wollen, sagte Will.I.Am der Nachrichtenagentur AP. „Es war so, als spräche und verteidigte er alles, was auch mich ausmacht. Also nahm ich seine Rede her, damit jeder andere auch so von dieser Rede berührt würde.“ Dann machte sich Will.I.Am. innerhalb von zwei Tagen daran, das Video zusammenzuschneiden: Teile aus Obamas Rede, Musik dazu, Slogans und die Unterstützung durch Prominente.
Auch Pussycat Doll Nicole Scherzinger, Basketballer Kareem Abdul-Jabbar, Jazzpianist Herbie Hancock und der Rapper Common treten in dem Video auf.„Yes we can“, frei übersetzt mit „Ja, wir können es schaffen“, ist der Song-Titel, in Anlehnung an einen Slogan Obamas. Auch Obamas Devise „Hope“ (Hoffnung) blendet das Video wiederholt ein. Seit Freitag hat es im Internet bereits mehr als zwei Millionen Zuschauer gefunden.
Doch Will.I.Am hat bisher keine Reaktion von Obamas Wahlkampfteam erhalten: „Die haben wichtigeres zu tun. Ich würde Panik bekommen, wenn sie Zeit hätten, mich anzurufen“, kommentierte der Musiker dies. Doch Obama scheint auch zu den Fans des Videos zu gehören: Er empfahl es bereits Journalisten, und auch auf seiner Webseite findet sich mittlerweile ein Link darauf.
Die Frau des Senators, Michelle Obama, zeigte den Film am Montag in Los Angeles auch auf einer großen Wahlkampfveranstaltung und forderte die Zuschauer auf, das Video an Familie und Freunde weiterzuleiten. „Nach einem Jahr Wahlkampf habe ich viel erlebt, das mich tief berührt hat, aber das hier musste ich mit euch teilen“, erklärte Michelle Obama den Zuschauern.
„Das Internet gibt jetzt den einfachen Leuten die Macht“, erklärte Will.I.Am. Musikalische Wahlkampfwerbung ist in USA nicht neu, bislang waren es aber meist die Kampagnenmanager, die solche Initiativen starteten. Für John F. Kennedy sang Frank Sinatra 1960 eine abgeänderte Version seines Hits „High Hopes“. 1992 nutzten die Demokraten den Song „Don’t stop“ von Fleetwood Mac für Bill Clintons Kampagne.

Quelle: www.msn.de

Obama triumphiert auch im US-Staat Maine

Der US-Demokrat Barack Obama ist beim Kampf um die Präsidentschaftskandidatur weiter auf Erfolgskurs: Bei den Wählerversammlungen im nordöstlichen Bundesstaat Maine schlug er seine Konkurrentin Hillary Clinton deutlich. Diese fällte eine wichtige Personalentscheidung.
Barack Obama hat am Sonntag einen Grammy und einen weiteren Bundesstaat gewonnen. Den Grammy erhielt er für das „beste gesprochene Wort“, der Bundestaat ist Maine im äußersten Nordosten der USA. Dort bevorzugen die Demokraten-Wähler ihn zu 57 Prozent gegenüber Hillary Clinton, die nach Eingang von mehr als der Hälfte der Resultate bei 42 Prozent liegt. In Maine werden mit dem Caucus 24 Delegierte vergeben, hinzu kommen zehn sogenannte Superdelegierte, die in ihrem Votum bis zum Wahlparteitag frei sind.
Am Dienstag folgen die Urwahlen in den dicht bevölkerten Bundesstaaten Virginia und Maryland, sowie in der Hauptstadt Washington. Die Umfragen sehen dort Obama jeweils fast zwanzig Prozentpunkte vor Clinton.Hillary Clinton hat gestern eine ihrer ältesten Vertrauten von einer Führungsposition im Wahlkampfstab abgelöst. Patti Solis Doyle, Tochter mexikanischer Einwanderer und damit die prominenteste Latina in Clintons Team, legte ihre Funktion als Wahlkampfleiterin nieder. Sie wurde durch eine andere Vertraute Clintons ersetzt, Maggie Williams, die bereits nach der nur knapp gewonnenen Urwahl in New Hampshire in Clintons engeren Stab eingetreten war.
Der Schritt Doyles kam nicht überraschend. Doyle galt als sehr unbequeme, manchmal arrogante und viel zu selbstgewisse Chefin, die die Mitarbeiter in Clintons Hauptquartier zur Verzweiflung trieb. Ohne Williams’ Eintritt in das Team hätten dort etliche Mitarbeiter gekündigt. Die überschwänglichen Dankesworte Clintons und Doyles sind nicht zum Nennwert zu nehmen. In den Kulissen krachte es erheblich.
Trotzdem ist der Zeitpunkt des offiziellen Wechsels für Clinton unangenehm. Doyles Abgang sieht nach beginnender Panik aus.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Wechsel perfekt! Shaq geht nach Phoenix

Wechsel perfekt! Shaq geht nach Phoenix
7. Februar 2008 07:27 Uhr
München - Das Spitzenspiel im Westen zwischen den Phoenix Suns und den New Orleans Hornets geriet in den Hintergrund.
Beim Suns-Spiel gegen New Orleans lässt sich O'Neal von den Fans feiern
Shaquille O'Neals Wechsel von den Miami Heat zu den Suns war das Thema des Abends.Und als der 2,16-Meter-Mann sich beim Heimspiel in Phoenix am Mittwochabend auf der Tribüne den Fans präsentierte, stand die Halle Kopf.Mit stehenden Ovationen begrüßten die Zuschauer ihren neuen Center.Untersuchung am Mittwoch
"Ich fühle mich wohl mit dieser Entscheidung", meinte Suns-Manager Steve Kerr. "Es gibt uns eine größere Chance zu gewinnen, auch in den Playoffs."O'Neal war am Mittwoch nach Arizona gereist, um sich einer medizinischen Untersuchung zu unterziehen.Am Abend sah er dann die 130:132-Niederlage seiner neuen Kollegen gegen die New Orleans Hornets."Jede Menge Spaß" Während sich O'Neal erst am Donnerstag bei seiner offiziellen Vorstellung äußern wird, sprachen seine Kollegen bereits über ihren Neuzugang."Es gibt bei so einem Wechsel immer Zweifel und Risiken", meinte Phoenix' All-Star Steve Nash."Darüber werden auch die Medien noch lange diskutieren. Worüber man nicht diskutieren kann, ist, dass wir nun einen unglaublichen, großen, talentierten und charismatischen Spieler in unserer Umkleide haben. Das hört sich nach jeder Menge Spaß an."Keine Bedenken beim Coach Trainer Mike D'Antoni, der den Wechsel befürwortet hat, meinte: "Dadurch werden wir noch besser."Bedenken, dass man einen Spieler verpflichtete, der seinen Zenit schon überschritten hat, hat der Coach nicht."Shaq wird bei uns nicht die Beine hochlegen", so D'Antoni. "Er ist konzentriert und will wieder loslegen, um den Leuten zu beweisen, dass das ein grandioser Wechsel war."Marion und Banks im Tausch Die Suns werden sich auf jeden Fall in der Offensive neu aufstellen müssen. Denn im Tausch mit O'Neal haben Shawn Marion und Marcus Banks das Team in Richtung Miami verlassen."Das war eine sehr schwere Entscheidung für mich", sagte Heat-Trainer Pat Riley, der mit seinem Team das Schlusslicht der in der NBA ist. "Mit Shaq haben wir die Meisterschaft gewonnen. Doch wir müssen unser Team neu formieren. Miami ist momentan nicht gerade der schönste Platz, um Basketball zu spielen."An der Hüfte verletzt Wann O'Neal zum ersten Mal für die Suns auflaufen wird, bleibt abzuwarten.Der Center, der am 6. März 36 Jahre alt wird, laboriert derzeit an einer Hüftverletzung.Doch schon vor der Saison gab Shaq-Attack bekannt, dass er seinen vier Meisterschaftsringen noch mindestens einen hinzufügen möchte.Mit den Suns hat er in dieser Saison die Chance dazu.
Quelle: www.freenet.de

Mittwoch, 6. Februar 2008

Die Magie fehlt, die Liebe nicht!

Barack Obama und seine Frau Michelle lassen sich von Anhängern feiern Von Giuseppe di Grazia, ChicagoWahlkampf als reines Vergnügen? Bei den Anhängern von Barack Obama ist dies der Fall, sie berauschen sich an dem Präsidentschaftskandidaten. Und das, obwohl er am "Super Tuesday" einige Ziele verfehlt hat. Obama will Amerika weiter vereinen - und verteilt Hiebe. Es ist eine verdammt romantische Beziehung zwischen den Menschen und Barack Obama. Die Menschen sind verliebt, sie sind verliebt in diesen Mann und verliebt in die Idee, in die Idee, dass Politik doch ganz anders sein kann. Er verkörpert diese Idee. Er hat ihnen immer wieder gesagt: Ein Wechsel in Amerika kann nicht von oben kommen. Ein Wechsel wird von unten eingeleitet. Von euch. Wenn wir es schaffen, die Stimmen der Amerikaner zusammenzuführen, die Stimmen aller, der Schwarzen, der Weißen, der Latinos, der Asiaten, der Indianer, der Schwulen, der Heteros, der aus dem Norden, der aus dem Süden, der aus dem Westen und der aus dem Osten, der Reichen, der Armen, der Alten, der Jungen. Dann gibt es kein Problem, das wir gemeinsam nicht lösen können.Und so fühlen sich die Menschen, die zu ihm kommen, nicht schwarz, nicht weiß, nicht arm und nicht reich. Sie fühlen sich so wie er. Als Amerikaner. Als Obamas Mitarbeiter an diesem "Super Tuesday" für seinen Auftritt im Grand Ballroom des Hyatt Hotels in Chicago die Tribüne hinter seinem Rednerpult mit genau diesen Amerikanern vollstellen wollen, brauchen sie im Publikum nicht lange suchen. Es sind wirklich alle da. Auch die Latinos. Seit viereinhalb Stunden warten sie hier. Und Verliebten macht es nichts aus zu warten. Eric, ein weißer Börsenhändler aus Boston, schaut auf die Tribüne und sagt: "Guck dir das an, da oben steht Amerika, das wahre Amerika 2008. Und gleich kommt der Mann, der es zusammen gebracht hat - Obama."
Den Worten fehlt die MagieEr kommt mit seiner Frau Michelle, der Song "Beautiful day" von U2 wird gespielt. Er schwingt sich auf die Bühne, er dirigiert seinen eigenen Beifall. Er klatscht mit. Er klatscht stärker, und die Menge klatscht stärker. Bevor er an das Rednerpult tritt, feuert er sich wie ein Sportler kurz an, lässt sich von Michelle noch küssen.



Es ist kurz nach halb elf in Chicago. Es ist der Zeitpunkt, als Obama acht Staaten gewonnen hat, Hillary Clinton nur sechs. Aber es ist auch der Zeitpunkt, wo Obama weiß, er wird in dieser Nacht Kalifornien verlieren. Den größten Staat mit den meisten Delegierten. Der Schlüsselstaat. Wochenlang hatte er dort weit abgeschlagen hinter Hillary Clinton gelegen, dann aber unglaublich aufgeholt und kurz vor der Wahl auf einmal in einer Umfrage sogar mit 13 Prozent geführt. Es ist ihm anzusehen, wie ihn der erneute Stimmungswechsel enttäuscht hat. Kalifornien war der Staat, mit dem er heute Abend den Durchbruch hätte verkünden können. Kalifornien war der Staat, mit dem er sich als Gewinner dieser Nacht hätte fühlen dürfen.Nun ist er weiter im Rennen, das schon, aber es ist keine Siegesrede, die er da hält. Er beschwört seine Anhänger, nicht nachzulassen und noch mehr Wähler für ihn und ihre Idee zu gewinnen. "Es gibt eine Sache, für die wir an diesem Tag keine Endergebnisse brauchen: Wir wissen, dass unsere Zeit gekommen ist! Unsere Bewegung ist echt. Es gibt in diesem Land eine ganze Menge Menschen, die hungrig sind nach dem Wandel. Wir brauchen sie. Wir brauchen sie an unserer Seite." Obama redet wie immer gut, wie immer besser als Hillary Clinton. Aber an diesem Abend fehlt seinen Worten die Magie, die sie nach dem Überraschungssieg von Iowa ausstrahlten oder nach dem großen Sieg in South Carolina. Die Menschen jubeln ihm trotzdem zu. Es reicht ihnen ja schon, während sie auf ihn warten, das Musikvideo "Yes, we can" zu hören, um auszuflippen. Es reicht ihnen, dass ein Mitarbeiter Obamas für den Soundcheck auf die Bühne steigt und die Worte spricht: "Yes, we can", um minutenlang zu skandieren: "Yes, we can.". Es reicht ihnen, einfach hier zu sein.

Angriff auf Hillary ClintonDie Menge berauscht sich an Barack Obama. Und sie berauscht sich an sich selbst. Wahlkampf 2008 ist in Amerika für die Obama-Anhänger keine Pflicht, er ist das reinste Vergnügen. Es geht natürlich um dieses wie ein Mantra skandierte: "Yes, we can". Aber es geht auch um "Ja, ich war dabei". Ich war dabei, als dieser Mann Amerika verändern wollte. Ihre Eltern und Großeltern erzählen von John F. Kennedy oder Martin Luther King. Jetzt können auch sie so einen Menschenfänger erleben. So einen gibt es in der Politik alle 50 Jahre. Oder vielleicht gar nicht mehr.Diese Menschen sind bereit, ein neues Amerika zu gestalten. Sie sind bereit, die Seite umzuschlagen und ein neues Kapitel in der Geschichte Amerikas zu schreiben, wie Obama das von ihnen immer so pathetisch verlangt. Aber diese Menschen sind noch nicht genug. Am Ende dieses "Super Tuesdays" lassen sie Obama 13 Staaten gewinnen, aber nicht das Rennen um die Nominierung. Die Entscheidung, wen die Demokraten als ihren Kandidaten in den Wahlkampf schicken werden, ist also vertagt. Obama war in den letzten Tagen so selbstbewusst oder arrogant geworden, je nachdem, wie man ihn sehen möchte, dass er nicht mehr über die Unterschiede zwischen ihm und Hillary Clinton gesprochen hatte. Er war einen Schritt weiter gegangen, einen Schritt weiter in Richtung Weißes Haus und dem wahren Gegner für ihn auf diesem Weg: John McCain, den Mann der Republikaner. Er hatte die meiste Zeit darüber gesprochen, was ihn vom 71 Jahre alten Senator aus Arizona unterscheidet. Fast alles. McCain wäre für ihn ein absoluter Traumgegner. An ihm könnte er sich noch besser reiben, sich noch besser profilieren als der Mann, der für den Wandel und die Zukunft steht.Aber da war er zu weit gegangen. Gestern Abend konzentrierte er sich wieder auf seinen eigentlichen Kampf und sprach über sich und Hillary Clinton. Sie sei eine Freundin und werde auch eine Freundin bleiben, sagte Obama. Doch nach den Streicheleinheiten gab es Hiebe. Obama griff Hillary Clinton zum ersten Mal direkt an: "Dieses Mal haben die Amerikaner eine echte Wahl. Sie haben die Wahl zwischen einer Kandidatin, die von den Lobbyisten in Washington mehr Geld als alle Bewerber der Republikaner zusammen bekommen hat und einer Kampagne, die von euch gesponsert wird. Und wenn ich der Nominierte unserer Partei sein werde, kann mir mein republikanischer Gegner nicht vorwerfen, ich hätte für den Irak-Krieg gestimmt." Nach einer halben Stunde verabschiedet sich Obama von seinen Anhängern, er geht wieder durch die Reihen. Er schüttelt Hände, er lässt sich umarmen und küssen. Und immer wieder sagt er zu ihnen: "Dieses Mal wird es nicht wie immer sein. Dieses Mal ist es anders. Es ist nicht meinetwegen anders. Sondern euretwegen."

Quelle : www.stern.de

CLINTONS SUPER-TUESDAY-SIEG ?

Mr. Modern gegen Mrs. Mitte
Von Gabor Steingart, Washington
Hillary Clinton hat am Super Tuesday einen Arbeitssieg errungen - der eines zeigt: Barack Obama hat die Mitte der US-Gesellschaft noch nicht erreicht. Stars wie Robert de Niro stimmen für ihn. Doch Durchschnittsbürger wählen Realitätssinn und nicht die große Versprechung.
Washington - Barack Obama besitzt mächtige Verbündete: Der Kennedy-Clan leiht ihm seinen Heiligenschein. Die Medien schlagen seine Trommel. Die jungen Leute erklatschen ihm Kultstatus.
Barack Obama aber hat auch einen mächtigen Gegner, den er bislang nicht hat bezwingen können: die Mitte der US-Gesellschaft. Sie weigert sich in ihrer Mehrheit, seiner Botschaft von Wechsel und Hoffnung zu folgen.
DEMOKRATEN AM SUPER TUESDAY: JUBEL, TRUBEL, PARTYLAUNE
Es war eine Wahl entlang der Klassengrenze. Obama gewann in der vergangenen Wahlnacht vor allem die Menschen mit mehr als 150.000 Dollar Jahresgehalt. Unterhalb eines Jahresgehalts von 50.000 Dollar aber führt Clinton die Truppen an. Er zog die Akademiker auf seine Seite, sie die Arbeiter. Er begeisterte die Jugend, sie die Senioren.
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Vor allem an den einfachen Menschen beißt sich Obama bisher die Zähne aus. In der Mitte der Gesellschaft, wo Realitätssinn und Behäbigkeit sich nicht ausschließen, neigt man nicht zu großen Aufgeregtheiten. Die mit Pathos vorgetragene Botschaft von der "neuen Seite im Geschichtsbuch", die jetzt aufgeschlagen werden müsse, erzielt hier nur eine schwache Wirkung.
Diese Menschen sind nicht aufgewühlt, sie sind besorgt. Sie sind unzufrieden, aber nicht revolutionär gestimmt. Die Menschen, von denen hier die Rede ist, begegnet man in den US-Zeitungen nur selten, im wahren Leben dafür umso häufiger. Es sind Politikskeptiker wie jener 50-jährige Kassierer im Buchgeschäft von Iowa City: "Ich wähle", sagte er am Tag vor der Wahl, "aber ich wähle den nächsten, der nicht bei mir an der Haustür klingelt."
Es sind politische Realisten wie jener Klempner, mit dem ich in Washington DC ins Gespräch kam: "Change? Where is the Beef?" Was bringt mir der Wandel?
Es sind Frauen wie Pamela, 45, die von einem Politiker mehr erwarten als eine flotte Rede: "Ich bin eine Afroamerikanerin und diene in der US-Armee", schrieb sie mir in einer E-Mail, "Obama sollte acht Jahre warten und antreten, wenn er mehr Erfahrung und mehr Reife besitzt. Mit dem Predigen von Hoffnung lassen sich keine Rechnungen bezahlen."
Für Millionen ist Obama inspirierend, aber für Millionen andere ist er zu jung, zu smart, zu glatt. Er hat sein Leben ja kaum gelebt, und da will er schon mit dem Hauptpreis nach Hause gehen.
Mag ihn der modernere Teil des Landes als Popstar feiern, noch hört die Mehrheit Countrymusik.
Mögen die Havard-Professoren Obama zur Wahl empfehlen, in Massachusetts, dem Bundesstaat rund um den Harvard-Campus, erhielt Clinton die Mehrheit.
Sein großer Unterstützer ist Edward Kennedy, für sie wirbt Krimi-Bestseller-Schreiber John Grisham. In Kalifornien sind die Schönen und die Reichen für ihn auf die Bühne gestiegen, darunter auch Robert de Niro. Ihr aber gelang es, Robert Normalo von sich zu überzeugen.
Dies ist kein Wahlkampf links gegen rechts. Dies ist auch eine historische Auseinandersetzung, in der die gesellschaftliche Mitte sich zu behaupten versucht. Diese Mitte schrumpft, in Europa und auch in Amerika. Die Städte wachsen, die Provinz verkleinert sich. Die US-Industriearbeiter stellten vor nicht allzu langer Zeit die Mehrheit der Arbeitsbevölkerung - jetzt nicht mehr. Die klassische Familie gibt es noch, aber neben ihr haben sich Singles und Alleinerziehende einquartiert. Die Weißen sind in der Mehrheit, aber das anhaltende Bevölkerungswachstum verdankt Amerika den Asiaten, den Lateinamerikanern und den Afro-Amerikanern.
Bisher galt unter Wahlstrategen ein ehernes Gesetz: Viele Minderheiten ergeben keine Mehrheit. Die Mitte entscheidet.
Vielleicht wird diese Präsidentenwahl die letzte sein, bei der dieses Gesetz noch gilt.

Quelle : www.spiegel.de

Zwei Kennedys unterstützen Barack Obama

Bruder und Tochter des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy haben sich im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei eindeutig für Barack Obama entschieden. Caroline Kennedy verglich ihn sogar mit ihrem legendären Vater.
Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei hat sich Senator Edward Kennedy hinter Barack Obama gestellt, wie am Sonntag aus Parteikreisen verlautete. Der jüngste Bruder von John F. Kennedy werde seine Empfehlung am Montag in Washington bekannt geben, hieß es aus dem Umfeld des Senators. Er werde von seiner Nichte Caroline Kennedy begleitet. Ted Kennedy zählt zu den einflussreichsten Politikern im Kongress und gilt als Ikone der Liberalen in der Demokratischen Partei.
Obama, der derzeit noch hinter seiner Konkurrentin Hillary Clinton liegt, wollte sich zu der Unterstützung aus dem Kennedy-Clan nicht äußern. Er wolle die Erklärung des Senators aus Massachusetts nicht vorwegnehmen. „Aber natürlich würde sich jeder Kandidat der Demokraten über die Unterstützung Ted Kennedys freuen“, sagte Obama in einem Interview des Fernsehsenders ABC.
Auch Caroline Kennedy, die Tochter John F. Kennedys, stellte sich hinter Obama. Sie verglich ihn in einem Beitrag für die „New York Times“ mit ihrem Vater. Die Tochter des 1963 ermordeten Kennedy hatte in der Sonntagsausgabe der „New York Times“ geschrieben, Obama scheine die Menschen genauso inspirieren zu können wie ihr Vater vor einem halben Jahrhundert. Die Kennedy-Familie war gespalten bei der Kandidatur der Demokraten bei den diesjährigen Wahlen. Kathleen Kennedy Townsend, eine Tochter von Robert Kennedy, hatte sich für Hillary Clinton eingesetzt.
Doch Obama kann auch auf Hilfe aus Hollywood zählen. Die US-Schauspielerin Scarlett Johansson engagiert sich derzeit voll und ganz für ihn. Sie sei mit ihm in jeder Hinsicht involviert, sagte die 23-Jährige scherzhaft in einem Interview. „Mein Herz gehört Obama, und auf diese Art und Weise bin ich zurzeit mit ihm liiert, als wären wir verlobt.“ Johansson hat sich im Kampf um die Vorwahl im US-Staat Iowa sehr für Obama eingesetzt.

Quelle: www.msn.de

Wahlkampf bis zuletzt am «Super-Dienstag»

Amerika hält den Atem an, die Welt blickt auf die USA: Bei der größten Vorwahl-Abstimmung in der Geschichte des Landes haben am «Super-Dienstag» in 24 Bundesstaaten Millionen US-Bürger ihr Votum bei der Kandidaten-Kür für die Präsidentschaftswahl abgegeben.
Auf Seiten der Demokraten sahen Umfragen Hillary Clinton (60) und Barack Obama (46) in einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen. Wahlstrategen gingen allerdings davon aus, dass weder die ehemalige First Lady noch der schwarze Senator als klarer Sieger aus den Abstimmungen hervorgeht. Bei den Republikanern lag dagegen Senator John McCain (71) klar vor seinen Konkurrenten, den beiden früheren Gouverneuren Mitt Romney (60) und Mike Huckabee (52).

Noch am «Super-Tuesday» selbst eilten die Bewerber von einem Auftritt zum nächsten und gaben TV-Interviews, um unentschlossene Wähler in letzter Minute auf ihre Seite zu ziehen. Jüngsten Erhebungen zufolge lag Clinton landesweit bei 45 Prozent Zustimmung, Obama nur hauchdünn dahinter. Der Senator aus Illinois hatte den Abstand zu seiner Rivalin in den vergangenen beiden Wochen stetig verringert. Nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN rechnet sein Lager damit, dass Clinton zwar in mehr Staaten gewinnt, Obama jedoch bei der für die Nominierung entscheidenden Delegiertenzahl vorne liegen wird. Beide wollen bei unklarem Ausgang bis zur offiziellen Nominierung beim Parteitag Ende August in Denver (US-Staat Colorado) weiterkämpfen.

Obama selbst rechnete nicht mit einem eindeutigen Ergebnis. «Ich denke nicht, dass es heute eine Entscheidung gibt», sagte er in einem Fernsehinterview am Dienstag. Hillary Clinton sagte: «Wir raten herum, was alles das bedeuten wird, weil es so etwas ja noch nie gab.»
Bei den Demokraten entsenden die Staaten, die am «Super-Dienstag» entscheiden, insgesamt 2064 Delegierte zur Parteiversammlung. Jedoch ist ein Teil nicht an den Vorwahlausgang im jeweiligen Bundesstaat gebunden. Für eine Nominierung auf dem Parteitag ist die Unterstützung von mindestens 2025 der insgesamt 4049 Delegierten nötig. Auf Seiten der Republikaner ging es am Dienstag um 1081 Delegierte. Um auf dem republikanischen Nominierungsparteitag im Sommer zu gewinnen, muss ein Bewerber mindestens 1191 der insgesamt 2380 Delegiertenstimmen auf sich vereinen.

Als «Großer Preis» gilt die Abstimmung in Kalifornien, wo es für die Demokraten um 370 Delegierte geht. Für die Republikaner sind es 173. Im bevölkerungsreichsten Staat der USA schließen die Wahllokale aber erst am Mittwochmorgen um 05.00 Uhr MEZ. Kommt es wie erwartet zu einer Fortsetzung des Duells zwischen Clinton und Obama, finden die nächsten und möglicherweise entscheidenden Vorwahlen nach dem «Super-Dienstag» am 12. Februar in Virginia und Maryland statt. Am 4. März stehen dann Abstimmungen in Texas und Ohio an. Die US- Präsidentenwahl ist am 4. November.
Quelle : www.msn.de