Dienstag, 26. Februar 2008

Gerüchte über Affäre: McCain sieht sich als Opfer einer Rufmord-Kampagne


Washington - Nach Zeitungsberichten über eine angebliche Affäre mit einer Lobbyistin sieht sich US-Präsidentschaftsbewerber John McCain als Opfer einer Rufmord-Kampagne. "Ich bin sehr enttäuscht über den Artikel der 'New York Times', er ist nicht wahr", sagte der Republikaner am Donnerstag in im US-Bundesstaat Ohio. Er warf der Zeitung eine "Schmutzkampagne" vor. Das Blatt hatte berichtet, dass der Senator während seiner ersten Präsidentschaftskampagne vor acht Jahren eine enge Beziehung zu einer Washingtoner Lobbyistin unterhalten habe. Mitarbeiter hätten aus Sorge um McCains Ansehen damals versucht, die Frau von ihm fernzuhalten. McCain hält Putin für deutschen Präsidenten
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Bei der eilig anberaumten Pressekonferenz, an der auch seine Frau Cindy teilnahm, charakterisierte der 71-jährige McCain sein Verhältnis zu der Lobbyistin Vicki Isemann als rein freundschaftlich. "Ich habe sehr viele Freunde in Washington", sagte er. Das letzte Mal sei er ihr "vor einigen Monaten" begegnet. Iseman habe keinerlei Einfluss auf seine gesetzgeberische Arbeit gehabt, versicherte der Senator. "Ich habe nichts getan, was das Vertrauen der Öffentlichkeit verraten hätte". Dem Bericht zufolge hatte die heute 40-Jährige vor Jahren häufig mit McCain als Vorsitzendem des Handelsausschusses im US-Senat zu tun. Ende 1999 und Anfang 2000 sei sie häufig in seinen Büroräumen gewesen. McCains früherer Wahlkampfberater John Weaver bestätigte gegenüber der "Washington Post", dass er die Lobbyistin bei einem persönlichen Treffen Ende 1999 aufgefordert habe, Distanz zu dem Senator zu halten. Die Befürchtung sei gewesen, dass ein enges Verhältnis zu einer Lobbyistin McCains Ruf als unabhängiger Kämpfer gegen Lobbyinteressen beschädigen könnte. Die "New York Times" zitierte zwei frühere Mitarbeiter McCains: "Beide sagten, Herr McCain habe eingestanden, sich unangemessen verhalten zu haben." Auf der Pressekonferenz am Donnerstag ergriff auch McCains Frau Cindy das Wort. Sie habe Vertrauen in ihren Ehemann, der "ein Mann von großem Charakter" sei. Der Bericht der Zeitung habe sie "sehr enttäuscht", sagte sie. McCain kritisierte, dass die "New York Times" ihre Angaben auf anonyme Quellen stütze. Die Zeitung habe seit Monaten immer wieder Fragen in der Angelegenheit an ihn gerichtet; er habe versucht, den Verdacht zu entkräften. Seinen Wahlkampf wolle er wie geplant fortsetzen: "Ich bin zuversichtlich, dass es weiter vorwärts geht und dass ich die Nominierung als Spitzenkandidat erhalte." McCains Sprecherin Jill Hazelbaker hatte mit großer Empörung reagiert, nachdem die "New York Times" die Geschichte in der Nacht zum Donnerstag auf ihrer Internetseite veröffentlichte: "Es ist eine Schande, dass die 'New York Times' so tief gesunken ist, sich auf eine Schmutzkampagne einzulassen", erklärte sie. Hinter McCain lägen 24 Jahre, in denen er den USA "ehrenhaft und integer" gedient habe. Senator McCain pflegt im Wahlkampf das Image eines unbestechlichen Mannes mit moralischen Prinzipien.

Quelle: www.msn.de

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