Mittwoch, 6. Februar 2008

Wahlkampf bis zuletzt am «Super-Dienstag»

Amerika hält den Atem an, die Welt blickt auf die USA: Bei der größten Vorwahl-Abstimmung in der Geschichte des Landes haben am «Super-Dienstag» in 24 Bundesstaaten Millionen US-Bürger ihr Votum bei der Kandidaten-Kür für die Präsidentschaftswahl abgegeben.
Auf Seiten der Demokraten sahen Umfragen Hillary Clinton (60) und Barack Obama (46) in einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen. Wahlstrategen gingen allerdings davon aus, dass weder die ehemalige First Lady noch der schwarze Senator als klarer Sieger aus den Abstimmungen hervorgeht. Bei den Republikanern lag dagegen Senator John McCain (71) klar vor seinen Konkurrenten, den beiden früheren Gouverneuren Mitt Romney (60) und Mike Huckabee (52).

Noch am «Super-Tuesday» selbst eilten die Bewerber von einem Auftritt zum nächsten und gaben TV-Interviews, um unentschlossene Wähler in letzter Minute auf ihre Seite zu ziehen. Jüngsten Erhebungen zufolge lag Clinton landesweit bei 45 Prozent Zustimmung, Obama nur hauchdünn dahinter. Der Senator aus Illinois hatte den Abstand zu seiner Rivalin in den vergangenen beiden Wochen stetig verringert. Nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN rechnet sein Lager damit, dass Clinton zwar in mehr Staaten gewinnt, Obama jedoch bei der für die Nominierung entscheidenden Delegiertenzahl vorne liegen wird. Beide wollen bei unklarem Ausgang bis zur offiziellen Nominierung beim Parteitag Ende August in Denver (US-Staat Colorado) weiterkämpfen.

Obama selbst rechnete nicht mit einem eindeutigen Ergebnis. «Ich denke nicht, dass es heute eine Entscheidung gibt», sagte er in einem Fernsehinterview am Dienstag. Hillary Clinton sagte: «Wir raten herum, was alles das bedeuten wird, weil es so etwas ja noch nie gab.»
Bei den Demokraten entsenden die Staaten, die am «Super-Dienstag» entscheiden, insgesamt 2064 Delegierte zur Parteiversammlung. Jedoch ist ein Teil nicht an den Vorwahlausgang im jeweiligen Bundesstaat gebunden. Für eine Nominierung auf dem Parteitag ist die Unterstützung von mindestens 2025 der insgesamt 4049 Delegierten nötig. Auf Seiten der Republikaner ging es am Dienstag um 1081 Delegierte. Um auf dem republikanischen Nominierungsparteitag im Sommer zu gewinnen, muss ein Bewerber mindestens 1191 der insgesamt 2380 Delegiertenstimmen auf sich vereinen.

Als «Großer Preis» gilt die Abstimmung in Kalifornien, wo es für die Demokraten um 370 Delegierte geht. Für die Republikaner sind es 173. Im bevölkerungsreichsten Staat der USA schließen die Wahllokale aber erst am Mittwochmorgen um 05.00 Uhr MEZ. Kommt es wie erwartet zu einer Fortsetzung des Duells zwischen Clinton und Obama, finden die nächsten und möglicherweise entscheidenden Vorwahlen nach dem «Super-Dienstag» am 12. Februar in Virginia und Maryland statt. Am 4. März stehen dann Abstimmungen in Texas und Ohio an. Die US- Präsidentenwahl ist am 4. November.
Quelle : www.msn.de

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